Boot & Fun Inwater: Mehr Premieren an der Promenade
Eine der Top-Premieren der Boot & Fun Inwater ist die Perla e-Vision. Auf den ersten Blick ein Hausboot, ist das aus Aluminium gefertigte Multihull-Schiff gleichermaßen ein Katamaran und Reiseboot. Dabei bietet es einen ungewöhnlichen, sehr eleganten Anblick: Vorn komplett offen, führt die vollständig verglaste Front zum Salon. Die beiden Kajüten sind als Privaträume zum achterlichen Balkon hin orientiert.

Das emissionsfrei, autark laufende und elektrisch angetriebene Perla wird komplett auf der High-Tech-Werft nahe der Oder gefertigt. Virtuelle 3D-Planung mit den künftigen Eignern und eigene Möbel- und Polsterwerkstätten machen die Fertigung so autark wie das Wohnboot selbst.
Seine Deutschlandpremiere auf der Boot & Fun Inwater feiert die Alfastreet 21 Open. Den höchsten Wiedererkennungswert hat sicherlich das hydraulische Hardtop-Dach, das sich in weniger als einer halben Minute schließen lässt – aus bis zu 30 Metern Entfernung. Im Cockpit ist eine kleine, aber gut organisierte Pantry platziert – mit ausziehbarem 30-l-Kühlschrank, Herd und Spüle.

In Werder wird das auch mit elektrischem Antrieb erhältliche Boot mit Außenborder gezeigt. Der Yamaha F115 bringt das Boot, so die ersten Tests, auf maximal 33 Knoten. Das optimale Cruising-Tempo liegt bei 25 Knoten, dann verbraucht die Alfastreet 21 Open 17 Liter Treibstoff pro Einsatzstunde.
Ebenfalls eine Deutschlandpremiere ist das elegante Sportboot Four Winns H2. Die eleganten Bowrider aus den USA sind wieder da auf dem europäischen Markt! Das 6,70 Meter lange Sportboot mit Platz für vier plus zwei Crew-Mitglieder (zugelassen ist es für 9 Personen) sieht ungewöhnlich gut aus. Und es macht eine gute Figur als Zugfahrzeug für Wasserskifahrer – dem leisen Mercury-Außenborder am Heck sei Dank.

Erstmals in Werder auf dem Wasser zu erleben ist das spektakuläre Elektroboot X-Shore Eelex 8000. Mit mehr als 100 nautischen Meilen Reichweite bis zum nächsten Lade-Stopp und über 30 Knoten Top-Speed geht der schwedische Hersteller ins Rennen. Schon der Slogan erfreut: „Rund um den Kapitän gebaut“. Alle Bedienelemente werden über einen zentralen 24-Zoll-Touchscreen von Garmin mit einer von X-Shore entwickelten Software gesteuert. Bei der Motorleistung wird geklotzt: 170 kW ist der E-Motor stark, der das acht Meter lange Boot antreibt.

Erstmals in Werder zu sehen ist auch die Karnic SL 702 mk2. Das erfolgreichste Modell der zypriotischen Werft ist ein vielseitig einsetzbares Center-Console-Boot also mit mittig angelegtem Steuerstand, das mit maximal 250 PS motorisiert wird. Schlau gedacht ist das Decksdesign – spätestens unterwegs merkt man, dass alles dort seinen Platz hat, wo es sinnvoll ist.

Mit mehr Booten und mehr Fläche wächst die Boot & Fun Inwater weiter – und etabliert sich als Deutschlands größte Wassersportveranstaltung in einem Binnenwasserrevier. Sportboote, Familienboote und Reiseyachten repräsentieren den größten Teil der in Werder ausgestellten Boote. Wie in den Vorjahren dabei sind bekannte Marken wie Aqualine, Bavaria, Fjord, Galeon, Greenline, Interboat, Jeanneau, Marex, Marian, my-elektroboot, Quicksilver, SeaRay, St. Tropez, Sunbeam – soweit der Stand drei Wochen vor dem Start der Schau.

Von der norwegischen Edelwerft Marex werden die Marex 310 SC und die Marex 320 ACC vor Ort zu sehen sein. T&R Yachthandel bringt das Reiseboot Balt 818 Titanium mit. Mit dem Halbgleiter sind 25 km/h bei recht geringer Motorleistung möglich, und mit dem PKW trailern lässt sich das Achtmeterboot ebenfalls.
Aus Frankreich in die Havelauen kommen die aktuellen Familienboote von Jeanneau. Gezeigt werden die populären Modelle Merry Fisher 695 und 795 und die Cap Camarat 7.5 als Walkaround-Version mit mittig platziertem Fahrstand. Außerdem zu sehen sind die größeren Reiseboote Cap Camarat 10.5 WA, NC 37 und die Merry Fisher 1095 Fly.
Eine Merry Fisher mit Flybridge? Was die französische Werft dazu veranlasst hat, die bislang kompakten Familienbooten vorbehaltene Modellreihe in Länge und Höhe auszubauen, ist klar: Länge läuft. Das gilt nicht nur für die Rumpfgeschwindigkeit, sondern im übertragenen Sinne auch für den Wandel bei Bootsinteressenten. 2022 gilt nämlich: Acht Meter sind das, was vor zehn Jahren noch sechs Meter waren – die Einstiegsgröße.
Ein Schwimmsteg für die Kleinen
Eine Nummer kleiner sind die Sloepen der Marken Interboat und VanVossen, die erstmals an einem eigenen Schwimmsteg präsentiert werden. Neben der aus Aluminium gefertigten VanVossen 650 sind vier Interboat-Sloepen vor Ort – jeweils zwei mit konventionellem und mit elektrischem Antrieb. Elektrisch laufen die Interboat 19 und die Interboat Intender 700, als Tuckerboote die Intender 650 und die Intender 820.

Ebenfalls in Richtung Sloep orientiert sich die finnische Marke Terhi mit dem Modell Terhi 450 Sloep. Basierend auf dem Bestseller Terhi 450 – der als Terhi 450 C mit Außensteuerstand ebenfalls zu sehen ist – ist die geräumige Sloep mit viel Sitzfläche für Ausflüge wie gemacht.
Das Größte unter den Kompakten ist die Terhi 480 Sport im Stil der 1970er und 1980er Jahre, gepaart allerdings mit moderner Technologie und Komfort. Der ABS-Kunststoff macht das Boot robust und pflegeleicht. Das mag einer der Gründe dafür sein, dass Terhi ein Favorit bei vielen Wassersport-Einsteigern ist, die als Trailerfahrer mobil bleiben möchten und ihr Boot im Winter schlicht in der Garage schlafen lassen.

Es werde elektrisch!
Die Marian M800 ist zurück an die Havel. Das cool gestaltete Elektroboot aus Österreich, das Beautiful Boats – der Name ist Programm – präsentiert, ist hochwertig bis ins Detail verarbeitet und zeigt dabei auch auf längerer Strecke sportliche Fahreigenschaften. Bei Bedarf mit 150 kW Leistung und bis zu 63 km/h schnell.

Das kleinere Schwestermodell, Marian Capriole 700, lädt ebenfalls elektrisch. 10 kW Leistung und bis zu 200 km Reichweite setzen leistungsmäßig den Rahmen für ein ausgelassenes Wochenende auf dem Wasser. Mit Kajüte und geschlossenem Cockpit lässt sich das Siebenmeterboot aus dem Salzburger Land abwechselnd in eine offene Badeinsel, einen schattigen Ruheplatz und ein schützendes Zuhause verwandeln.
Klassisches Gewand, modernste Technik – so zeigt sich die neue Bootsserie Da-Nel mit geklinkertem Rumpf und uriger Ausstrahlung. Carl Nissen zeichnete dieses Boot schon 1978. Heute ist das in Dänemark unter dem Namen „Besst“ gebaute Kajütboot ein zeitloser Klassiker – und viele Exemplare fahren noch. Nun erlebt die effiziente Form eine Renaissance. Dass dänische Tradition hier elektrische Moderne trifft, zeigt sich auch im sprechenden Modellreihennamen Dan-El. Der Antrieb der Danel 455 und Danel 505 kommt von WaterWorld aus den Niederlanden. 70 Seemeilen weit fahren sie beide, wenn man langsam genug unterwegs ist.

Molabo präsentiert auf der BOOT & FUN INWATER sein emissionsfreies und berührsicheres 48V-Elektro-Antriebssystem Iscad V50 als leistungsstarken 50 kW-Innenborder in einem Demo-Boot vor Ort. Die fehlende Hochspannung macht die Integration und Wartung des extrem robusten marinen Elektromotors um ein Vielfaches einfacher als bei vergleichbaren Hochvolt-Systemen.
Alfastreet produziert seine kompakten Familienboote sowohl für Elektroantriebe als auch klassisch mit Otto-Motor. Die Alfastreet 23 Evo Elektro läuft mit dem 10 kW leistenden Piktronik-Motor. Das Boot hat Platz für bis zu acht Personen und bietet ausreichend Bewegungsfreiraum. Die Cuddy-Kajüte ist groß genug, um eine kompakte Pantry und eine Toilette unterzubringen. Die Alfastreet 18 ist das Küken in der slowenischen Bootserie. Mit einem 9,9 PS starken Außenborder ist das Boot, das Krüger & Till ausstellt, zwar nicht elektrisch, aber dafür ohne Führerschein nutzbar.

Elektrisch übers Wasser zu floaten funktioniert auch mit dem Audi e-tron foil. Das Spin-Off der Audi AG verbindet die Design-Expertise von Audi und 20 Jahre Know-how im Flugzeugdesign. Mit dem komplett aus Kohlefaser gefertigtem Foilboard fliegt man bis zu 50 km/h schnell, mit dem feuchten Element nur durch die Finne und dem starken E-Motor unter Wasser verbunden.
Mein Haus, mein Boot, mein Hausboot
In Berlin-Brandenburg lebt es sich nicht nur gut an und auf dem Wasser, die Hauptstadtregion ist auch ein führender Standort für Unternehmen, die Hausboote entwickeln und herstellen. Einer der bekanntesten Pioniere ist Nautilus aus Köpenick.
Das südlich von Berlin in der eigenen Werft produzierende Unternehmen präsentiert mit ihrem neuesten Bootstyp Nautilus Nautiki ihre diesjährige Inwater-Premiere. Das preisgünstigste Modell der Hausbootflotte ist ein Weekender – und mit einem oder zwei Schlafzimmern gut für vier Personen. Besonders schön sind die organische Form und verwendeten Naturmaterialien.
Gezeigt wird auch das kompakte, klar gestaltete Wasserwanderboot Vagabund 30 mit großen Terrassenflächen und die Nautilus 40, die je nach Raumaufteilung genug Platz für acht Personen hat. Für die Schleusenfahrt lässt sich das große Boot schrumpfen – durch einklappbare Gangborde, Cabriodach und faltbare Schlafkabine.
Bei den Modellbezeichnungen des Berliner Anbieters House Boat Yacht stehen die Zahlen nicht für die Bootslänge, sondern für die verfügbare Quadratmeterzahl Wohnfläche. Dem entsprechend bietet das neue Flaggschiff HBY 140 SolarYacht mit 140 Quadratmetern Lebensraum mehr als ein großzügig geschnittenes Einfamilienhaus. Gewappnet für Zeiten teurer werdender fossiler Brennstoffe ist das lichtdurchflutete Boot mit Riesen-Dachterrasse durch ein starkes Solarsystem, das den Strombedarf an Board komplett mit Solarstrom decken soll. Gespeichert wird die Solarenergie in Zellen, die auch im Mercedes EQS Verwendung finden. Elektrisch fahren kann die HBY 140 auch: per 48-Volt-Elektromotor.

Das autarke Caravanboat DEPARTURE ONE vereint Sportboot, Hausboot, Tiny House und Wohnwagen in Einem. Ausgestattet mit einer Panoramafront, vier bis sechs Schlafplätzen, Küche, einer Verbrennungstoilette inkl. Dusche sowie einer warmen Außendusche, Dachterrasse und einer halb überdachten Heck Terrasse, bietet es vielfältige Einsatzmöglichkeiten auf dem Land sowie auf dem Wasser – ohne auf Luxus zu verzichten. Die DEPARTURE ONE ist autark und so ausgelegt, dass vier Personen bis zu drei Tage ohne zusätzliche Strom- oder Wasserversorgung auf ihr fahren und leben können. Mit dem Autotrailer, per LKW oder Flat Rack-Container kann das Caravanboat zu den schönsten Orten der Welt gebracht werden.

Eine Symbiose aus klassischem Hausboot und einem robusten Stahlschiff ist die neue Binnen-Yacht von SuiteHome. Die „London 20“, die erstmals auf der Boot & Fun Inwater gezeigt wird, wurde fürs uneingeschränkte Wohnen und Reisen auf dem Wasser entworfen. Das Interieur des aus hochwertigem Stahl gefertigten 19,80 Meter langen Schiffs erinnert an ein Landhaus mit Gefühl fürs Designdetail. Auf dem beplankten Oberdeck wiederum lässt sich die Aussicht genießen. Home, sweet home eben!

Selbst Solarpaneele können innovativ sein. Das Kieler Unternehmen flin Solar hat diese Energiequelle für den Einsatz auf dem Segelboot neu gedacht. Als Werderaner Premiere gelegt werden Produktneuheiten wie FLINrail – ein Solarmodul für die Reling, das einfach in den Relingdraht eingehakt wird – und der FLINkite. Das sind „fliegende“ Solarmodule, die scheinbar schwebend an den Wanten befestigt werden und so das Sonnenlicht optimal einfangen – gerne auch in Gruppe über- und nebeneinander. Das transparente Laminat sorgt dafür, dass die Solarzellen Licht von beiden Seiten aufnehmen können – auch das vom Wasser und vom Deck reflektierte Licht.
BOOT & FUN INWATER
2. bis 4. September 2022 | 10:00 bis 18:00 Uhr
Marina in den Havelauen, Hafenpromenade