Bootsmarkt boomt – aber wie lange?

Auftragshoch bei den Werften, ausverkaufte Bootshändler, ausgebuchte Charterflotten, knappe Liegeplätze an allen Küsten – Seit Corona den „Urlaub zuhause“ wieder salonfähig machte, geht es Europas Bootswirtschaft so gut wie seit Jahrzehnten nicht. Das meldet der Marktüberblick des Fachblatts International Boating Industry. Die Frage ist: Was kommt danach?

Es gibt auch bremsende Faktoren in Europas Bootswirtschaft: Steigende Rohstoffpreise, Fachkräftemangel und Engpässe in der Lieferkette nennt Ed Slack, Chefredakteur des Branchenmagazins International Boating Industry (IBI) im Editorial der Ausgabe für August/September. Doch ansonsten vermeldet der Marktüberblick des Magazins derzeit wachsende oder zumindest sich erholende Märkte. Während man 2020 angesichts der Covid-19-Pandemie noch unsicher gewesen sei, blicke die Branche 2021 optimistisch in die Zukunft.

Trotz aller nationalen Unterschiede lassen sich Slack zufolge einige Trends verallgemeinern. Die Nachfrage sei seit 30 Jahren nicht mehr so groß gewesen wie Ende 2020/Anfang 2021. Viele Hersteller seien ausverkauft; Wartezeiten dauerten bis weit ins Jahr 2022 hinein. Der Chartermarkt genieße Rekordwachstum, zum Teil durch ganz neue Kunden vor Ort.

Der Motorboot-Sektor erlebte eine besonders starke Steigerung der Nachfrage ( Foto: C. Schneider )

Den allgemeinen Hintergrund bilde der europäische Geschäftsklimaindikator, der im Juli 2021 den sechsten Monat in Folge gestiegen sei und auf dem höchsten Stand seit 1985 liege. Da die Nachfrage in erster Linie von jüngeren Erstkunden getragen werde, vermuten Brancheninsider, dass der Nachfrage-Trend auch nachhaltig sein werde. Branchenvertreter, die in dem IBI-Marktüberblick zu Wort kommen, bestätigen die Einschätzung, dass die Belebung des Wassersportmarktes trotz der Unsicherheit angesichts der Covid-19-Pamdemie von Dauer sein werde.