Recycling:

Brunswick Corp. setzt auf nachhaltige Harze

Die Brunswick Corp., eine der weltweit größten Firmengruppen auf dem Gebiet der maritimen Freizeitindustrie mit Marken wie Bayliner, Quicksilver, SeaRay, Boston Wahler, Mercury, Simrad, C-Map u.v.m. gab bekannt, dass sie ihre Partnerschaft mit Arkema, einem führenden Anbieter von Spezialmaterialien, ausbaut, um ein vollständig recycelbares Glasfaserboot zu entwickeln, bei dem das flüssige thermoplastische Harz Elium von Arkema für alle Verbundstoffteile, den Kern und die Klebstoffe des Bootes verwendet wird.

Das Projekt ist Teil des unternehmensweiten Nachhaltigkeitsprogramms von Brunswick und soll es ermöglichen, Rumpf- und Strukturkomponenten am Ende ihrer Lebensdauer vollständig zu recyceln und wieder in den Produktionsprozess einzubringen, wodurch die Menge an Wegwerfmaterial und die Beschaffung neuer Rohstoffe reduziert wird. Der Prototyp soll auf der Fort Lauderdale Boat Show (FLIBS) vom 26. bis zum 30. Oktober 2022 vorgestellt werden und wird in Zusammenarbeit mit Boston Whaler entwickelt.

Ein Prototyp einer Boston Whaler aus recyclebaren Harzen soll im Oktober in Fort Lauderdale vorgestellt werden (Foto: Boston Whaler Dauntless 210; Symbolbild; Foto: C. Schneider)

“Wir freuen uns über die Erweiterung unserer Partnerschaft mit Arkema, die einen aufregenden Meilenstein auf unserem Weg zur Nachhaltigkeit darstellt”, sagte Kris Neff, Präsident von Boston Whaler. “Durch die Kombination von Materialien der nächsten Generation mit der legendären Sicherheit und Langlebigkeit der Marke Boston Whaler stellen wir sicher, dass wir auch weiterhin die vielfältigen und sich verändernden Bedürfnisse der Bootsfahrer erfüllen und gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren.”

Die Mehrzahl der Boote wird heute mit nicht recyclebaren, duroplastischen Harzen laminiert (Foto: Superstar/ Shutterstock.com)

Das Elium-Harz von Arkema soll sich besonders für die Schifffahrtsindustrie und die Herstellung von Wasserfahrzeugen aus Verbundwerkstoffen eignen. Es ist nicht nur vollständig recycelbar, sondern auch speziell für den Harzinfusionsprozess großer Teile geeignet und zeichnet sich durch eine niedrige Viskosität, eine lange Reaktivität und eine geringe exotherme Reaktion aus.

Lt. Hersteller weisen thermoplastische Verbundwerkstoffe hervorragende Eigenschaften auf, die sie in vielen Bereichen immer wertvoller machen. Das thermoplastische Material erweicht, wenn die Verbundteile erhitzt werden. Diese können dann geformt oder geschweißt werden. Das ist den Angaben von Arkema zufolge ein leicht zu kontrollierender Prozess, der den Einsatz von Klebstoffen vermeiden kann.

Alte, aufegegebene Yachten aus GFK werden zunehmend zum Umwelt- und Entsorgungsproblem. (Foto: neme_jimenez/ Shutterstock.com)

Diese Eigenschaft ermöglicht auch das Recycling des Werkstoffes. Das Material kann durch Einschmelzen wiedergewonnen und wiederverwendet werden. Im Gegensatz dazu haben konventionelle duroplastische Verbundwerkstoffe die Eigenschaft, aufgrund eines chemischen Vernetzungsprozesses dauerhaft auszuhärten. Daher können sie nicht wieder umgewandelt oder recycelt werden, was aufgrund der großen Zahl an alten GFK-Booten zunehmend als Problem erkannt wird. Zwar gibt es auch hierzulande erste Fachbetriebe und Möglichkeiten, alte GFK-Schiffe umweltgerecht zu entsorgen, eine flächendeckende, weltweite Lösung des in den nächsten Jahren größer werdenden Problems ist jedoch momentan nicht erkennbar.

„Elium®-Harz ist unsere Lösung für die neue Ära der nachhaltigen Verbundwerkstoffe. Durch unsere Partnerschaft mit Brunswick und Boston Whaler tragen wir dazu bei, eine nachhaltigere Zukunft und Kreislaufwirtschaft für die Schifffahrtsindustrie zu gestalten. Dies steht in vollem Einklang mit dem Engagement von Arkema, innovative Lösungen zu entwickeln, die darauf zugeschnitten sind, unsere Kunden in ihrem Streben nach nachhaltiger Leistung zu unterstützen“, so Nicolas Valloir, Arkema Business Manager.