EU fordert rasche Wiederaufnahme der Freizeitschifffahrt
In dem Dokument erkennt die Kommission die Erholung und den Tourismus auf dem Wasser als wichtigen Teil der europäischen Urlaubsindustrie an. Sie hat ein Maßnahmenpaket formuliert, das trotz COVID-19-Krise für einen raschen Start der Sommersaison sorgen soll.
Die Leitlinien und Empfehlungen zielen darauf ab, die EU-Grenzen schrittweise zu öffnen und Tourismusunternehmen unter Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen den Neustart zu ermöglichen. Sie ermutigen Verbraucher, die Erholung der EU-Tourismusbranche zu unterstützen.
Philip Easthill, Generalsekretär des Interessenverbandes European Boating Industry (EBI), sagt: “Wir unterstützen die von der Europäischen Kommission angekündigten Maßnahmen zur schrittweisen Wiederöffnung der Grenzen und zur raschen Wiederaufnahme des nautischen Tourismus. Wir haben uns seit Beginn der COVID-19-Krise für viele dieser Maßnahmen eingesetzt und werden dies auch weiterhin tun. Auf der Grundlage des risikobasierten Ansatzes sind die Voraussetzungen gegeben, dass der Betrieb von Freizeitschifffahrt, Charterunternehmen, Yachthäfen und ihre Infrastruktur rasch wieder erlaubt werden kann. Allerdings müssen die in ganz geltenden strengen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden”.
Die EU-Leitlinien beinhalten eine Gesamtstrategie für die Erholung im Jahr 2020 und darüber hinaus. Sie erfordern eine allmähliche Aufhebung der Grenzbeschränkungen, die Wiederherstellung von Transportverbindungen, Kriterien für die Wiederherstellung von touristischen Aktivitäten, das Einhalten von Gesundheitsprotokollen und eine Empfehlung, wie ein mögliches Rückerstattung-System von Kundenzahlungen durch die Einführung von Gutscheinen aussehen könnte.
Beschränkungen aufheben
Die Kommission betont mehrfach, dass Freizeitboote nicht unter ein generelles Verbot fallen sollten. Wenn zum Beispiel eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Schiffe sichergestellt werden könnte, sollte ihr Betreiben zugelassen und Beschränkungen aufgehoben werden.
Außerdem freut sich die EBI, dass die EU ausdrücklich die wichtige Rolle des immer beliebter werdenden See- und Binnenschifffahrtstourismus anerkennt. Diese Wertschätzung habe man auch durch die Einheit der Wassersportindustrie erfahren können. 19 europäische Verbände der Bootsindustrie hätten zusammen mit der EBI Anfang April die Vorschläge eingereicht, die jetzt in die Ausführungen der EU-Komission eingeflossen seien.
EBI Sekretär Easthill hofft nun, dass alle EU-Länder bei ihren Bemühungen den Tourismus wieder in Gang zu bringen, den Wassersport angemessen mit einbeziehen. Besonders der Verbraucherschutz werde eine wichtige Rolle spielen. Er glaubt: “Nationale und schließlich auch ein europäischer Garantiefonds könnten dazu beitragen, die Verbraucher zu schützen und die Liquidität der Unternehmen in einer kritischen Zeit zu unterstützen”.