Gorch Fock: Illegales Teakholz?

Die Umweltschützer des WWF wollen es wissen: Stammt das Teak-Holz für das Refit der Gorch Fock aus illegalem Abbau? Im Eilverfahren möchten die Naturschützer jetzt erreichen, dass die Verfassungsrichter in Karlsruhe eine Überprüfung des Holzes veranlassen. Laut dem WWF sei Eile geboten, da demnächst die Aufbewahrungsfristen der Importdokumente enden sollen.

Im Zuge der Restaurierung der Gorch Fock bekam das Schulschiff ein neues Teakdeck. Doch die zuständige Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) 2018 urteilte, dass es „nach derzeitigem Erkenntnisstand offenbar nicht möglich ist, Holz aus Myanmar EUTR-konform in die EU zu importieren.” Die Holzhandelsverordnung der EU (EUTR), schreibt vor, dass Importeure die Herkunft des Holzes mittels Zertifikaten nachweisen müssen. Laut WWF ist das nicht geschehen. Vielmehr stamme das Holz aus illegalen Abholzungen.

Doch der WWF vermutet noch mehr als nur illegalen Import: „Es ist glasklar dokumentiert, dass das Holz überwiegend bei mutmaßlich Kriminellen eingekauft wurde und aus wertvollen Naturwäldern stammt. Gleichzeitig gibt es handfeste Indizien, dass bei der Ausfuhr aus Myanmar Exportsteuern hinterzogen wurden. Nach europäischem Recht ist es verboten, solches Holz zu importieren,“ sagt Johannes Zahnen, laut WWF der Holzexperte der Naturschützer.

Angeblich seien 300 Kubikmeter Holz importiert worden sein, wovon nur 80 Kubikmeter für das neue Deck gebraucht worden wären. Außerdem seien die Zolldeklarationsnummern beim Export aus Myanmar mehrmals geändert worden, um Exportsteuern zu umgehen. Ob an den Vorwürfen etwas dran ist, soll nun das Verfassungsgericht klären. Vor dem Oberverwaltungsgericht Münster scheiterte der WWF in einem vorherigen Verfahren. Laut WWF war ein Formfehler der Grund.

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