Nordsee: Seenotretter befreien Motorboot aus gefährlicher Lage
Jede Welle schob das Motorboot der beiden Norweger weiter auf das Verkehrstrennungsgebiet nordwestlich des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund zu – eine gefährliche Situation sowohl für die beiden Männer als auch für den Schiffsverkehr auf diesem viel befahrenen Großschifffahrtsweg. Der Havarist war etwa 40 Seemeilen nördlich der ostfriesischen Insel Borkum den Kräften der See hilflos ausgeliefert: Die Ruderanlage des rund 15 Meter langen Motorbootes war ausgefallen, die beiden Männer an Bord konnten es nicht mehr steuern.
Als sich ihre gefährliche Lage bei einem Seegang von bis zu vier Metern und südwestlichem Wind der Stärke 6 immer mehr zuspitzte, sendeten die beiden Männer gegen 13:45 Uhr über den internationalen Notruf- und Anrufkanal 16 einen „Mayday“-Ruf aus. Dieser wurde von der umliegenden Schifffahrt aufgefangen, die sofort die Seenotleitung Bremen der DGzRS informierte. Die Seenotretter der Station Borkum liefen mit dem Seenotrettungskreuzer Hamburg zum Havaristen aus.
Gleichzeitig bat die Seenotleitung Bremen die in der Nähe befindlichen Schiffe um Mithilfe. Allerdings war zunächst die genaue Position des manövrierunfähigen Motorbootes unklar. Erst die Besatzung eines niederländischen Flächenflugzeuges entdeckte es gegen 15 Uhr nordwestlich des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund. Zuerst vor Ort war das Windpark-Wachschiff Eagle. Dessen Besatzung sicherte das Motorboot und stellte eine Leinenverbindung her. Schließlich übernahmen die Seenotretter mit dem Seenotrettungskreuzer Hamburg den Havaristen und schleppten ihn samt der beiden aufgewühlten Norweger sicher nach Borkum in den Hafen.