Insolvenzverfahren eröffnet:

Räumungsverkauf bei AWN

Der Bootsausrüster A.W. Niemeyer kann nach der Insolvenz nicht erhalten werden und startet Räumungsverkauf.

Nach mehr als 275 Jahren ist Schluss und eine Ära im Wassersport neigt sich dem Ende. Das Aus für den Boots- und Wassersportausrüster AWN scheint endgültig besiegelt zu sein, die Suche nach Investoren hatte keinen Erfolg.

Am 1. April 2023 hat das Amtsgericht Hamburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Bootsausrüsters A.W. Niemeyer (AWN) eröffnet. Seit Ende Januar war AWN auf Investorensuche. In diesem zweistufigen Prozess hatten zunächst sechs Investoren konkretes Interesse an einer Übernahme von AWN signalisiert, weswegen die Hoffnung groß war, dass AWN erhalten werden kann. Ab Mitte März reduzierte sich die Anzahl der Interessenten nach Durchführung der Unternehmensprüfung (due diligence) jedoch kontinuierlich. Am vergangenen Freitag scheiterten die Verhandlungen mit dem letzten verbliebenen Interessenten. Hintergrund sind zum einen angestrebte Mieterhöhungen von der Vermieterseite und zum anderen die nur noch geringen Margen im stationären Einzelhandel.

AWN wird nun kurzfristig mit dem Räumungsverkauf an allen Standorten beginnen, der bis Ende Mai dauern soll. Rechtsanwalt Stefan Denkhaus, eingesetzter Insolvenzverwalter: „Es tut mir vor allem für die rund 100-köpfige, hoch motivierte Belegschaft von AWN sehr leid. Diese war zu massiven Einschnitten bereit, um einen Beitrag zu leisten, damit die nachhaltige Verlustsituation gestoppt werden kann. Der stationäre Einzelhandel kann mit den im Online-Handel erzielbaren Margen nicht konkurieren, muss aber bei den Verkaufspreisen mitgehen. Deshalb ist der Niedergang weiter Teile des Einzelhandels in den Städten derzeit aber kaum zu bremsen und A.W. Niemeyer steht beispielhaft für diesen negativen Trend.”

www.awn.de