Erreichbar über die SeaHelp-App:

SeaHelp: Medizinischer Service an Bord

Wenn ein Skipper an Bord einen medizinischen Notfall erleidet, dauert es mindestens 30 bis 60 Minuten, bis sich ein Notfallsanitäter oder Arzt des Patienten annehmen kann. Viele Crew-Mitglieder dürften ebenfalls in solchen Stresssituationen schnell überfordert sein, effiziente Erste Hilfe zu leisten. Deshalb hat sich SeaHelp entschlossen, ab der Saison 2019, also ab sofort, der eigenen HelpLine einen Pool von kompetenten Notfallsanitätern und Notärzten zur Seite zu stellen.

Die können zumindest telefonisch oder per Videoanruf in
medizinischen Notfällen sofort beratend die Ersthelfer nach Möglichkeit
unterstützen. Die SeaHelp-HelpLine erreicht man ab sofort auch bei
medizinischen Problemen sicher und zuverlässig über die SeaHelp-App für mobile
Anwendungen (iOS und Android).

Wolfgang Dauser /SeaHelp (li), Frau Dr. Astrid Preininger und Thomas Keusch (beide Kirt) bei einer ausführlichen Besprechung in Punat (Krk/Kroatien) hinsichtlich der Planung des neuen Dienstes, den der SeaHelp-Kooperationspartner anbietet.

Dieser spezielle medizinische Service wird von dem
SeaHelp-Kooperationspartner, dem Verein für Kranken- und Intensivtransporte
Steiermark (Kirt) eigenverantwortlich durchgeführt. Ziel ist es, Ersthelfern an
Bord mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie auf Wunsch entsprechend
anzuleiten. SeaHelp beschreitet mit diesem Service, der auf die Adriaregion
begrenzt ist, Neuland und wird ihn im ersten Jahr in einer sogenannten
Betaphase seinen Mitgliedern kostenlos zu den bisherigen Leistungen über den
Kooperationspartner anbieten.

Die umfassende, medizinische Ausrüstung des Krankentransportfahrzeugs

In der Praxis sieht das so aus: Bei einem medizinischen
Notfall informiert ein Crewmitglied die HelpLine, die dann, wie gewohnt, die
Rettungskette in Gang setzt. Die beginnt mit der Entsendung eines Einsatzbootes
und gleichzeitiger Information der örtlich zuständigen medizinischen
Einrichtungen. Parallel dazu besteht allerdings dann die Möglichkeit der
Kontaktaufnahme mit einem deutschsprachigen Notfallsanitäter oder Notarzt, der
bis zur Übergabe des Patienten an professionelle Helfer vor Ort die
Erste-Hilfe-Maßnahmen der Crew telefonisch oder per Videoanruf unterstützt.
Diese Maßnahmen sollen in erster Linie dazu dienen, Helfer auf Wunsch
entsprechend anzuleiten, damit keine wertvolle Zeit verstreicht.
Selbstverständlich wird dadurch keine persönliche Inaugenscheinnahme eines
Arztes vor Ort ersetzt.

Wer allerdings über entsprechende Notfälle hinaus einen Arzt
telefonisch konsultieren möchte, kann sich ebenfalls über SeaHelp an die
Leitstelle des Vereins für Kranken- und Intensivtransporte wenden. Hierbei
können allerdings, je nach in Anspruch genommener Leistung, Kosten anfallen,
die im Vorfeld mit dem Verein geklärt werden müssen. Das Leistungsportfolio
reicht von einer einfachen Ausstellung eines Rezeptes über mögliche Änderungen
der Medikation bis hin zu einem professionellen Rücktransport in ein
Krankenhaus in Heimatnähe. Der Verein baut gerade zusätzlich ein Netzwerk
kooperierender Apotheken und Ärzte in Küstennähe auf, die Skippern mit
gesundheitlichen Problemen entsprechende Hilfe leisten können, und zwar
weitestgehend in deutscher Sprache.

In Vorfeld hatte SeaHelp mit mehreren Partnern, die ähnliche
Leistungen anbieten, Kontakt aufgenommen. Letztlich gaben allerdings Kompetenz,
unkomplizierte Herangehensweise, der Wegfall sprachlicher Barrieren und die
Tatsache, dass die ausführenden Personen selbst Skipper sind, den Ausschlag für
den österreichischen Partner. Zusätzlich fiel natürlich auch in die Waagschale,
dass man komplett auf den Kauf von teurem Equipment verzichtet, sondern sich
bei der Hilfe konsequent auf Bordmittel beschränken will. Schließlich sind
Notfälle an Bord ja schwerlich planbar.

Mit dem zusätzlichen Angebot hofft SeaHelp, eine entscheidende Lücke in der Rettungskette, gerade in südlichen Ländern, schließen zu können. Auch wenn die Leistung im ersten Jahr für Mitglieder kostenlos angeboten wird, dürfte diese neue Form der Hilfe auf See die Attraktivität einer SeaHelp-Mitgliedschaft sowohl bei Eignern als auch bei Charterkunden deutlich steigern. Für alle Fälle sollten sich Mitglieder die SeaHelp-App für mobile Anwendungen schon mal installieren und ausfüllen, damit sie im Notfall gerüstet sind.