Seenotretter bringen Corona-Tests ans Festland
Die Anfrage erreichte die Seenotretter über einen Arzt, der auf Norderney
die Tests koordiniert. Da die Inselfähren aufgrund des für Touristen geltenden
Betretungsverbotes der Inseln seltener und nicht immer zu medizinisch
notwendigen Zeiten verkehren, haben die Seenotretter den Transport der Proben
übernommen. „Wir können dies in dringenden Fällen leisten, wenn keine anderen
Möglichkeiten zur Verfügung stehen und wir selbst nicht anderweitig im Einsatz
sind“, erläutert Peter Henning, Vormann des Seenotrettungskreuzers EUGEN.

Denn selbstverständlich hat der maritime Such- und Rettungsdienst (SAR =
Search and Rescue), für den die DGzRS auf Nord- und Ostsee, die Verantwortung
trägt, auch weiterhin Vorrang. Genauso selbstverständlich springen die
Seenotretter jedoch bei ausreichenden Kapazitäten gern im Rahmen der Amtshilfe
ein und helfen.
Die ersten Norderneyer Proben wurden zum Liegeplatz der Seenotretter im
Inselhafen transportiert. Die EUGEN brachte sie ans Festland nach Norddeich.
Von dort aus erfolgte der Weitertransport ins Labor.
In der 155-jährigen Geschichte der DGzRS sind die Seenotretter schon oft im Einsatz gewesen, um die Versorgungssicherheit der Menschen auf den Nord- und Ostseeinseln sowie den Halligen im nordfriesischen Wattenmeer sicherzustellen. Insbesondere im Rahmen des Eisnotdienstes im Winter, bei Sturmfluten oder auch bei Bränden, wenn es an Löschwasser mangelte, haben sie wichtige Unterstützung geleistet.