Seenotretter retten sieben Segler nach Mastbruch bei Starkwind auf der Ostsee
Am Dienstagnachmittag des 25. April 2023 ereignete sich auf der Ostsee eine Notsituation, als der Mast einer 14 Meter langen Segelyacht mit einer siebenköpfigen Crew an Bord bei Westwind bis sieben Beaufort brach. Die Schäden waren so schwerwiegend, dass es der Besatzung nicht möglich war, die Segel komplett aus dem Wasser zu bergen. Die Yacht trieb daher antriebslos und manövrierunfähig mit etwa drei Knoten über Grund ostwärts.

Die von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, erhielt gegen 15:35 Uhr die Meldung von der Notsituation. Daraufhin wurden drei Rettungseinheiten der DGzRS aus den Stationen Gelting, Langballigau und Olpenitz mobilisiert.
Die Seenotrettungsboote URSULA DETTMANN und WERNER KUNTZE nahmen Kurs auf den Havaristen, der etwa acht Seemeilen östlich des Leuchtturms Kalkgrund trieb. Trotz schwieriger Bedingungen mit bis zu zwei Metern Seegang gelang es den freiwilligen Seenotrettern, auf die Segelyacht überzusetzen und die Crew zu unterstützen. Um die Gefährdung von Schiff und Besatzung durch umherschlagende Metallteile zu verringern, sicherten die Seenotretter zunächst mit Hilfe von Spezialwerkzeug Teile des zerstörten Riggs. Anschließend nahm die URSULA DETTMANN die Yacht auf den Haken, während die WERNER KUNTZE den Anhang absicherte.
Die Seenotretter schleppten die Yacht südlich des Falshöfter Leuchtturms unter Land in Lee, also in den Windschutz. Dort gelang es, die Segel vollständig zu bergen. Die Crew der Segelyacht war jedoch sehr erschöpft und zum Teil schwer seekrank. Der Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK übernahm den Havaristen querab Pottloch und brachte ihn sicher in den Hafen der Station Olpenitz, die gegen 20:30 Uhr erreicht wurde. Die URSULA DETTMANN und die WERNER KUNTZE machten in Gelting und Langballigau ebenfalls wieder fest. Nach rund fünf Stunden Einsatz in grober See waren die Freiwilligen wieder “klar P 3” und einsatzbereit auf Station.