Corona-Krise:

Standortschließungen und Stellenabbau bei Bénéteau

Die französische Bénéteau-Gruppe, Marktführer unter den Serienwerften, hat einen umfangreichen Plan zur Kosteneinsparung vorgestellt.

Bénéteau baut ab

Angesichts der erwarteten Auswirkungen der Corona- und Wirtschaftskrise wird die Bénéteau-Gruppe ihre Kosten und Produktionskapazität erheblich reduzieren und ihre Organisation vereinfachen. Dies hat die Bénéteau-Gruppe auf ihrer Homepage mitgeteilt.  

Der Erklärung zufolge sehen die geplanten Maßnahmen die Schließung, den Verkauf oder die Stilllegung von fünf der insgesamt 24 Standorte der Gruppe vor. Damit wäre ein Stellenabbau von 710 bis 1.390 Personen verbunden. Am 31. August 2019 waren noch 8.361 Mitarbeiter bei Bénéteau tätig.

Bénéteau will Werftstandorte schließen

Für die 16 aktiven Standorte des Geschäftsbereichs Boote – darunter 10 in Frankreich – erwägt die Gruppe folgende Maßnahmen:

  • Die Schließung, den Verkauf oder die Stilllegung von vier Standorten: jeweils einer in den Vereinigten Staaten und in Slowenien, weitere zwei in Frankreich.
  • Die Reduzierung der Produktion an drei Standorten: je einer in Italien, Frankreich und in Polen.
  • Insgesamt würden diese Maßnahmen im Geschäftsbereich Boote zur Streichung von direkt der Produktion zugeordneten Stellen führen, was eine Verringerung der Belegschaft um 300 auf dann 840 Personen zur Folge hätte. Laut der Pressemeldung sei es möglich, Entlassungen von Mitarbeitern in der Produktion zu vermeiden, wenn alle betroffenen Mitarbeiter andere Positionen innerhalb der Gruppe akzeptierten.
  • In den zugehörigen Feldern Konstruktion und Logistik könnte der Stellenabbau 380 bis 460 Personen betragen.

Krise mit 2008/09 vergleichbar?

Die Gruppe mit ihren derzeit zwölf Marken im Segel- und Motorbootbereich, darunter Jeanneau und Lagoon, sieht sich mit einem “stark verschlechterten wirtschaftlichen Umfeld” konfrontiert, wobei insbesondere “die Segmente der Segelboote und der geschlossenen Motorboote einen Volumenrückgang erfahren könnten, der mit dem der Krise 2008/2009 vergleichbar ist”. 

Bénéteau teilte mit, mit den zuständigen Gremien und Partnern zusammenzutreten, um sie über die Aufnahme von Verhandlungen über ein langfristiges Teilaktivitätsabkommen (APLD) parallel zu einem Informations- und Konsultationsverfahren für die Umsetzung von Plänen zur Beschäftigungssicherung zu informieren.

Weniger Marken

Bénéteau hatte bereits im Juli den Strategieplan “Let’s Go Beyond!” vorgestellt, der bis 2025 die Konzentration auf acht von derzeit zwölf Bootsmarken vorsieht. Angesichts der Folgen der Gesundheitskrise ergäbe sich nun die Verpflichtung, “bei dessen Umsetzung schneller und weiter zu gehen.”

Die Gruppe hat bereits angedeutet, dass das Geschäft für den Zeitraum vom 1. September 2019 bis zum 31. August 2020 und insbesondere für das letzte Quartal leicht besser als die im Juli verkündete Prognose gewesen sein wird. Zusätzliche Finanzinformationen werden am 27. Oktober 2020 veröffentlicht, einschließlich Informationen darüber, wie die Sommersaison der Gruppe zu Ende gegangen sein wird.