WannSea-Projekt der TU Berlin beeindruckt bei Monaco Energy Boat Challenge

Zwei Jahre arbeitete das WannSea Team an der Realisierung des Projekts und konnte dabei zahlreiche Kontakte auch in die Bootsbranche knüpfen. Auch der Deutsche Motoryachtverband (DMYV) und die Pantaenius Versicherung unterstützten und sponsorten das Projekt.

Erfolg durch Nachhaltigkeit und Innovation
Das WannSea-Team der TU Berlin konnte nicht nur wertvolle Erfahrungen während der Regatta sammeln, sondern auch einen Sonderpreis für sein Engagement für mehr Nachhaltigkeit gewinnen. Das Projekt, dessen Name sich vom Berliner Wannsee ableitet, beeindruckte die internationale Jury und erregte die Aufmerksamkeit von Prominenten wie Fürst Albert II von Monaco und dem Segler Boris Herrmann.

Nachhaltigkeit im Fokus
Riccardo Petschke, Leiter des WannSea-Teams, betonte die Bedeutung von Nachhaltigkeit in ihrem Projekt. Das Team setzte auf innovative Materialien wie Holz, Bambus und Flachsfaserkomposite, um die Umweltauswirkungen zu minimieren. Eine besondere Herausforderung stellte die umweltfreundliche Logistik des Transports des Boote von Berlin nach Monaco dar, die mithilfe von Wasserstoff- und Bio-CNG-LKWs bewältigt wurde.

Höhen und Tiefen der Regatta
Während der Regatta erlebte das WannSea-Team eine emotionale Achterbahnfahrt. Trotz technischer Herausforderungen bewiesen sie, dass ihre nachhaltige Bootskonstruktion mit anderen Materialien mithalten konnte. Das Team erlangte Anerkennung für seine innovativen Lösungen und erhielt den “Smart Low Tech Prize” für sein außergewöhnliches Denken und nachhaltiges Konzept.

Trotz der Erfolge blieb die Regatta nicht frei von Herausforderungen für das WannSea-Team. Während der Ausdauer-Challenge, bei der es darum ging, die Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Reichweite des Bootes unter Beweis zu stellen, versagte der Motor seinen Dienst, obwohl er am Vortag noch einwandfrei funktioniert hatte. Das Team stand vor einem ernsthaften Problem.

Doch dank des guten Austausches und der Kameradschaft der Teams untereinander gelang es in einer bemerkenswerten Zusammenarbeit mit dem Team “Physis” von der Universität Mailand, das Problem zu lösen. Trotz sprachlicher Barrieren arbeiteten die Techniker beider Teams die ganze Nacht durch, um den Motor vom Boot des Teams aus Mailand zu verwenden. Dank des gemeinsamen Einsatzes konnten sie den Motor rechtzeitig an das WannSea Boot adaptieren und das Boot für die Regatta wieder fit machen.
Riccardo Petschke betonte die Einzigartigkeit dieser Zusammenarbeit. Er hob hervor, dass obwohl die Teams aus unterschiedlichen Ländern kamen und verschiedene Sprachen sprachen, die gemeinsame Leidenschaft für nachhaltige Innovationen sie zusammenbrachte und ermöglichte, eine schwierige Situation zu bewältigen.
Blick in die Zukunft
Nach dem erfolgreichen Auftritt in Monaco plant das WannSea-Team, sein Projekt weiterzuführen. Der Großteil des Teams wird sich jedoch nach der ersten Saison verabschieden. Die Grundlagen für das Projekt sind gelegt, Sponsoren sind vorhanden. Das Team sucht nach neuen Mitgliedern und wird das Boot weiterentwickeln, um weiterhin an nachhaltigen Innovationen für die Schifffahrt zu arbeiten. Riccardo Petschke appelliert an zukünftige Studierende, aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Er betont die Bedeutung solcher Projekte für die Attraktivität der Universität nach außen und ruft dazu auf, nachhaltige Ansätze in der Schifffahrt voranzutreiben.
Vision einer nachhaltigen Schifffahrt

Petschke hebt hervor, dass die Politik eine Schlüsselrolle bei der Förderung nachhaltiger Innovationen in der Schifffahrt spielt. Er betont die Notwendigkeit klarer Vorgaben für umweltfreundliche Baustandards von Booten. Bisher ist die Umsetzung erneuerbarer Antriebskonzepte in der Schifffahrt noch begrenzt, aber Projekte wie WannSea setzen ein Zeichen für eine grünere Zukunft der Seefahrt.
Das WannSea-Team bewirbt sich derzeit für die Teilnahme an der Solarboot-Regatta in Wildau am 9. September 2023.