Update und Installation: Volvo Penta Easy Connect
Die neue Version von Volvo Penta
Easy Connect ist mit neuen Funktionen ausgestattet, die das Gesamterlebnis der
Easy Connect-Anwendung verbessern. Für aktuelle Benutzer sind diese neuen
Funktionen mit einem einfachen App-Upgrade verfügbar. Die Schnittstellensoftware
kann mit der App aktualisiert werden, d.h. alle Funktionen werden ohne
Hardwareänderung verfügbar.
Nutzung der App auf mehreren Geräten
Eine große Änderung von Easy Connect war die Einführung eines Cloud-Services für die App, mit dem der Benutzer eine Volvo Penta ID erstellen kann, in der Daten gespeichert werden und die einen nahtlosen Wechsel zwischen verschiedenen Geräten ermöglicht. Aufgrund von Vorschriften bezüglich der Speicherung von Daten wird die Volvo Penta ID allerdings nicht für alle Länder verfügbar sein.
Datenpufferung in der Easy Connect-Schnittstelle
Um sicherzustellen, dass keine
wertvollen Daten verloren gehen, werden die Daten auch in der Easy
Connect-Schnittstelle gepuffert. Auch wenn die App nicht ständig verbunden ist,
werden die kompletten Routeninformationen in der Schnittstelle gespeichert und
bei der Verbindung auf das Gerät geladen.
Unterstützung für zwei nicht EVC Benzin- und D1-D2-Motoren
Easy Connect ist auch für Doppelinstallationen von nicht EVC-Ottomotoren (2006- ) sowie D1-D2-Motoren mit MDI erhältlich. Für diese Installationen werden zwei Easy Connect-Schnittstellen benötigt (eine Schnittstelle pro Motor). Als Bonus ist es dadurch auch möglich, zwei Motoren über NMEA 2000 an einen Seekartenplotter anzuschließen.
Einfacher Zugang zu den Bedienungsanleitungen
Eingebaut in die App ist nun ein
einfacher Zugang zum Download der Bedienungsanleitung basierend auf der
Chassis-ID/Motor-Seriennummer, die Sie in der App finden.
Unterstützung mehrerer Sprachen
Easy Connect wird nun 11 Sprachen unterstützen, und zwar Englisch, Französisch, Niederländisch, Deutsch, Schwedisch, Türkisch, Finnisch, Portugiesisch, Dänisch, Italienisch, Spanisch
Informationsmeldungen
Mit dieser Version führen wir eine
Möglichkeit für Volvo Penta ein, mit allen Easy Connect Benutzern durch
Informationsbenachrichtigungen zu kommunizieren. Die Benachrichtigungen können
verwendet werden, um Informationen über neue Easy Connect Auslöser, Probleme
mit dem Easy Connect Service etc.
Demo-Modus in der App
Zu guter Letzt ist in der App eine Demomöglichkeit eingebaut. Durch die Erstellung eines “Demo-Bootes” werden alle Funktionen mit Daten gefüllt und es wird dadurch wesentlich einfacher, alle Fähigkeiten der App für einen Kunden zu demonstrieren. Die Demofunktion wird aktiviert, indem man 8 mal auf das Bootsbild in der Mein Boot Seite klickt und anschließend das + drückt, um das Demo-Boot hinzuzufügen.
Installation
Nimbus-Importeur Daniel Goertz, Geschäftsführer der Firma Nautic Yachting in der ancora Marina in Neustadt in Holstein hat das Volvo Penta Easy Connect Interface eingebaut und installiert, um zu erfahren, welchen Mehrwert das System seinen Kunden bringt.
Die Installation ist für jemanden, der etwas technisch versiert ist, im Prinzip nicht schwer. „Wir empfehlen aber, die Installation von einem Fachhändler durchführen zu lassen“, so Klaus Spittler von Volvo Penta Germany in Kiel.

Daniel Goertz – von Berufs wegen natürlich schon im Thema – hat sich selber mit der Installation befasst: „Es gibt zwei Schnittstellen-Kits von “Easy Connect” – für Benzinmotoren ohne Electronic Vessel Control (EVC) ab dem Baujahr 2006 und für Benzin- und Dieselmotoren mit EVC“, so Goertz und erläutert: „ Wir haben die Installation und Funktion in der zweiten Variante auf einem unserer neuen Vorführschiffe, einer Nimbus 365 Coupé Baujahr 2018, die mit einem Volvo Penta Dieselmotor vom Typ D6-435 ausgerüstet ist, getestet. „Im Grunde wurde das bisherige Daten-Gateway, das die Electronic Vessel Contol (EVC) der Volvo Penta Motoren mit dem NMEA-Netzwerk des Bootes verbindet, um eine Bluetooth-Schnittstelle und die passende App zur Verarbeitung und Anzeige der Daten auf einem Mobilgerät erweitert”, erklärt Goertz das Prinzip.

Zum
Einbau muss ein Kabel in einen EVC-Verteiler für das Volvo Penta Datennetzwerk und
optional ein Kabel in einen NMEA-Verteiler zum Einspeisen der Motordaten in das
Bord-Datennetzwerk gesteckt werden. Eine externe Stromversorgung des Interfaces
ist nicht notwendig. „Ideal ist es, wenn eine Position gefunden wird, an der
beide Schnittstellen nahe beieinander liegen. Dann sind Verlängerungen überflüssig
und zusätzliche Kosten und eventuelle Fehlerquellen werden vermieden“, stellt
Goertz fest. Im Falle unserer Nimbus ist alles gut erreichbar: Direkt hinter
dem Kartenplotter am Steuerstand sind die beiden Schnittstellen nur wenige Zentimeter
voneinander entfernt. Für die Installation muss hier lediglich der
Kartenplotter ausgebaut werden, und schon liegen alle Anschlüsse gut zugänglich
frei.

Vor
der Installation sollte der Bluetooth-Zugangscode, der später zum Koppeln des
Interfaces mit dem Smartphone oder Tablet benötigt wird, notiert werden – Er
ist auf unten rechts auf dem Aufkleber mit der Seriennummer des Interfaces zu
sehen und wer weiß, ob man nach der Installation noch gute Sicht zum Ablesen auf
den Code hat?
Zur
Sicherheit sollten bei der Installation alle Systeme ohne Strom sein. Also:
Plotter ausschalten und Zündung aus, gff. auch die Hauptschalter auf „OFF“. Der
Rest ist simpel: EVC-Stecker setzen, NMEA-Stecker setzen, jetzt Hauptschalter, Zündung
und das Navigationssystem wieder einschalten. Idealerweise blinkt jetzt eine
grüne LED am Interface gleichmäßig und bestätigt so, dass die Electronic Vessel
Control und der NMEA-Datenbus korrekt verbunden sind. Eine blaue LED zeigt nun an,
dass noch keine Bluetooth-Verbindung zu einem Endgerät besteht.

Doch
das wird sich gleich ändern – Im App-Store suchen wir nach der “Volvo Penta
Easy Connect”-App und laden sie auf das Smartphone. In unserem Falle nutzen wir
ein Apple iPhone 8. Aber auch die Android-Variante der App soll laut Volvo Penta
demnächst im Play-Store zum Download bereit stehen. Nun die App starten, den Bootsnamen
eingeben, auswählen ob die Version mit oder ohne EVC verwendet wird und den „Weiter“-Button drücken. Jetzt erscheint ein
Anmeldebildschirm, auf der der besagte Bluetooth-Code zum Koppeln der Geräte eingeben
werden muss.

(Foto: D. Goertz/ Nautic Yachting)
Nach der erfolgreichen Koppelung wird das Mobilgerät quasi zum tragbaren Volvo Penta Armaturenbrett. Die App ermöglicht den Zugriff auf Motordaten wie Verbrauch, Drehzahl, Öldruck, Temperatur, Tankinhalt, Verbrauch, Restreichweite, zurückgelegte Fahrtstrecken usw. Sofern das Interface auch am NMEA-Datenbus angeschlossen ist, können die Motordaten auch auf kompatiblen Multifunktions-Displays/Kartenplottern dargestellt werden.

(Foto: D. Goertz/ Nautic Yachting)
An Bord kann das Mobilgerät nun beispielsweise als Backup
oder der schnellen Kontrolle der Daten für Crewmitglieder von jedem Punkt des
Bootes aus dienen. Zuhause ist die einfache Törnplanung oder die Überprüfung
der letzten Tankfüllstände für die nächste anstehende Reise möglich. So haben z.B.
Bootseigner immer eine Übersicht über den Status des Bootes. Via E-Mail können
Wartungs- oder Reparaturaufträge direkt an den nächsten Volvo Penta
Vertragspartner gesendet werden. Der kann sofort die Motordaten auslesen und
weiß sofort, welche Ersatzteile er mitbringen muss und welcher Service
notwendig ist.
Auch der Spaß kommt natürlich nicht zu kurz: So können über
die sozialen Netzwerke Standort und die Reiseroute mit Freunden geteilt werden,
oder der Urlaubs-Törn von zu Hause aus vorgeplant werden. Wählt der Skipper den
„Captains View“ an, hat er wie auf einem virtuellen Instrumentenboard direkten
Zugriff auf alle Live-Daten des Bootes. Über den „Home View“ Modus kann er die
Protokolle, Verbräuche, Motordaten der letzten Reisen checken oder schon den
nächsten Törn planen. Ein
erster Funktionstest ergab zudem: Die App ist übersichtlich gestaltet, läuft
stabil und schnell, die einzelnen Darstellungen sind intuitiv abrufbar.

Nimbus-Importeur Daniel Goertz ist jedenfalls überzeugt: „
Das Volvo Penta „Easy Connect“ System ist eine sinnvolle Erweiterung, ist schnell
installiert, gibt eine gute Übersicht über den technischen Status des Bootes,
erleichtert die Planung und macht Spaß. Wir werden es unseren Kunden
empfehlen.“
Der Endkunden Verkaufspreis für die Schnittstelle startet
bei 369.-€ incl. 19% MwSt. je nach Ausführung. Infos zur Kompatibilität der
Motoren-Baureihen gibt`s unter www.volvopenta.com
oder beim Volvo Penta Vertragspartner.
Die
Redaktion dankt der Firma Nautic-Yachting für die freundliche Unterstützung bei
der Umsetzung des Praxistests. www.nautic-yachting.com