Einer für Alles: Simrad Command
Vernetzte Zukunft an Bord
2017 übernahm der Hersteller für Navigationselektronik Navico den Hersteller für Überwachungs- und Kontrollsysteme für die Schifffahrt Naviop. Fortan konnten die Multifunktionsdisplays des Herstellers nicht nur Navigation, sondern Steuerung der Bordsysteme. Die Integration von Motordaten war eh schon möglich.

Markenkonzentration in der Navico Group
Mit der Übernahme von Navico in die Brunswick-Gruppe im Jahr 2021 wurde nochmal ein Nachbrenner gezündet. Unter dem Dach der Navico-Goup findet sich heute neben den ursprünglichen Marken Simrad, Lowrance, B&G und C-Map z.B. der Hersteller elektrischer Systeme und Komponenten Mastervolt, oder CZone, dessen Touchscreen-Benutzeroberfläche mehrere Stromkreise kombinieren, Anzeigen integrieren und Funktionen automatisieren kann und zahlreiche Weitere aus fast allen Bereich dessen, was an Bord an elektrischen und elektronischen Systemen zu finden ist. Insgesamt 18 Marken finden sich derzeit unter dem Dach der Navico-Group innerhalb der Brunswick Gruppe zu der z.B. der Motorenhersteller Mercury sowie allein von 17 Bootsmarken wie z.B. Sea Ray, Bayliner, Quicksilver, Boston Wahler u.a. gehören.
Externe Marken docken an


Diese geballte Markenpower ermöglichen eine Zusammenarbeit und Vernetzung der einzelnen Systeme, die dem Skipper eine einfache Kontrolle über die Bordsysteme auf der Plattform des Simrad Command Systems bietet. Eine große Anzahl weiterer externer Marken, die nicht der Brunswick-Gruppe angehören, sind dem System als Integrationspartner mittlerweile angeschlossen. Dazu werden auf der Simrad-Website z.B. Motorenhersteller wie MTU, Cummins, Caterpillar, Honda, Yamaha oder Yanmar, aber auch Entertainmentsysteme wie z.B. JL Audio, Clarion, Infinity Harman oder Fusion, die Kamera-Systeme von FLIR, Seakeeper und SmartGyro-Stabilisatoren u.v.a. aufgeführt. Daneben sind namhafte Werften von A wie Axopar über Azimut, Bavaria, Beneteau bis X wie X-Yachts Bootsbau-Partner und bieten integrierte, auf das jeweilige Boot zugeschnittene Simrad Command Systeme an Bord ihrer Yachten an. Doch nicht nur für Serienboote, auch für Einzelprojekte bietet sich die Simrad Command Plattform als Möglichkeit der Integration der Bordsysteme an.


Übersichtliche Darstellung, intuitive Bedienung
In der Praxis erweist sich das System als übersichtlich und benutzerfreundlich. Beginnend mit einem Home-Screen, auf dem das eigene Boot als 3D-Animation dargestellt ist, kann der Skipper einfach durch die technischen Systeme navigieren, diese steuern und seine Anzeigen individualisieren. Fällt beispielsweise ein System aus, weil z.B. ein Sicherungsautomat abgeschaltet hat, ist es nicht nur möglich, über die Navigation in der Darstellung die Fehlerquelle zu analysieren, sondern sie auch über die Darstellung auf dem Display an Bord zu lokalisieren. Das System gibt Auskunft über den jeweiligen Status der Bordsysteme, wie z.B. der eingeschalteten Beleuchtungen, Batteriestatus, Motordaten und natürlich die unterschiedlichen Komponenten und Anzeigen der Navigationselektronik wie GPS, Kartenplotter, Echolot, Radar usw. Als Energieverwaltungssystem überwacht das System beispielsweise den Ladezustand der Batterien, kann bei Bedarf vorher definierte Verbraucher vom Netz nehmen, den Generator zuschalten, bzw. dessen Zuschaltung auf bestimmte Zeiten außerhalb der Nachtruhezeiten begrenzen.

Fazit:
Die Integrations-Möglichkeiten des Simrad Command Systems erscheinen fast grenzenlos. Das sollte nicht abschrecken, da ebenfalls ein hohes Maß an Individualisierung nach dem Motto: „So viel wie möglich, aber nicht mehr als nötig“ möglich ist. So kann die Steuerung unterschiedlich komplexer Systeme vom Sportboot bis zur Luxusyacht angepasst, vereinfacht und übersichtlich gestaltet werden. Am Ende steht immer der Nutzer, der entscheidet, welche Systeme er an Bord wünscht und wie er sie integrieren möchte.