WannSea

Berliner Studenten-Team baut E-Racer für „grünes“ Motorbootrennen in Monaco

WannSea— wohl abgeleitet vom Berliner Wannsee – ist der Name eines Projektes, an dem insgesamt ca. 50 Studenten aus 16 Studiengängen an der Technischen Universität Berlin teilnehmen. Ihr Ziel es ist, vom 5. bis zum 8. Juli 2023 mit einem selbstgebauten Boot und einem Antrieb, der seine Kraft allein aus regenerativen Energien bezieht, an der Monaco Energy Boat Challenge (MEBC) teilzunehmen.
Berliner Studenten aus 16 Studiengängen arbeiten gemeinsam an dem Projekt.

Das Projekt wird als Modul an der TU Berlin angeboten, an dem Studenten ein Semester lang teilnehmen können, und dabei auch Punkte für ihr Studium sammeln können. Wer länger teilnehmen möchte, kann dies dann im außerschulischen Teil des WannSea-Teams tun. Langfristig soll das Projekt dauerhaft an der TU Berlin etabliert werden, um Innovationen zu fördern und zu entwickeln, die zukünftig dazu beitragen können, die Schifffahrt umweltverträglicher zu machen.

Grafik: WannSea

Moderne, nachhaltige Leichtbauweise

Das Boot, mit dem die Studenten an der MEBC-Regatta in Monaco teilnehmen wollen, soll so umweltbewusst wie möglich u.a. mit recycelten und alternativen Baustoffe, wie Naturfasern, ökologische Faserverbundstoffe gebaut werden.

Doch auch die Performance haben die Studenten im Blick: Durch die Verwendung dieser Materialien versprechen sich die Teilnehmer auch ein leichteres Boot! Denn auch die Fahreigenschaften und nicht zuletzt die Geschwindigkeit muss passen, um im Feld der anderen Teilnehmer zu bestehen. Daher kommt ein effizienter Elektromotor mit eigens für das Boot entworfenen Propeller zum Einsatz. Die Energie für den Antrieb soll aus Solarpaneelen erzeugt werden, die mit moderner Elektronik und Sensorik kontrolliert und gesteuert wird.

Die Rümpfe des Racers werden gestellt, Antrieb, Steuerung und Cockpit mit Brückendeck werden selbst entwickelt und gebaut. Grafik: WannSea

Unterschiedliche Rennklassen

Drei Rennklassen gehen bei der MEBC auf den Kurs. Das Berliner Studententeam geht in der Energy-Class an den Start. Ziel der Initiatoren dieser Klasse ist es, dass die Teilnehmer in Zusammenarbeit mit Industriepartnern das leistungsstärkste und langlebigste Antriebssystem zu entwickeln, das eine saubere Energiequelle ihrer Wahl aus einer vorgegebenen Energiemenge nutzt. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, steht jedem Team dasselbe Rumpfdesign zur Verfügung, und die Rümpfe werden vom Veranstalter gestellt. So besteht die handwerkliche Herausforderung für die Berliner Studenten auch darin, einen Oberbau und ein Cockpit zu bauen, das später bei der Montage auf die Rümpfe vor Ort absolut passgenau ist.

WannSea Ideengeber Riccardo Petschke (li) und Jakob Felzmann stellten das Projekt auf der boot Düsseldorf am Stand der Ebner Media Group und seiner Magazine vor. Foto: C.Schneider
Auch die Steuerungselektronik wird selbst entwickelt. Foto: WannSea

In der Solar-Class kommen, wie der Name schon sagt, ausschließlich Boote zum Einsatz, deren Antrieb von der Kraft der Sonne gespeist wird, während in der Open Sea Class vor allem Schiffe, die bereits auf dem Markt sind oder kurz davorstehen, zum Einsatz zu kommen. Der Race-Course dieser Klasse umfasst einen 16 Seemeilen langen Küstenkurs von Monaco nach Ventimiglia in Italien. Zudem wird ein Langstreckenrennen organisiert, um die Reichweite der Boote zu testen. Ein echter Test unter Realbedingungen für Boote mit „grünem“ Antriebssysten, die bereits vermarktet werden oder sich in der Entwicklung befinden.

Der Bau des Bootes hat begonnen. Foto: WannSea

Drei Wettkämpfe gilt es jeweils zu bestehen: Beim Sprint kommt es auf eine hohe Geschwindigkeit an, während beim Slalom die Wendigkeit des Bootes und das Geschick des Fahrers gefragt ist. In der Ausdauerprüfung zählt die Reichweite des Antriebssystem, sodass am Ende nur der gewinnen kann, der ein möglichst überzeugendes Gesamtpaket an den Start bring.

Bitte um Unterstützung

Das WannSea-Studententeam setzt sich aus mehreren Einzelteams zusammen, die verschiedene Aufgaben des Projekts organisieren und koordinieren. So sind neben dem Vorstand einzelne Gruppen für die Bereiche Energy, Antrieb, Bau, IT-Technologie und auch Finanzen und Marketing zuständig.

Zur Umsetzung der ambitionierten Ziele sucht das WannSea-Team noch Unterstützung. Wer den engagierten Studenten helfen möchte, in Monaco mit ihrem grünen Energy-Racer zu starten, und dieses Projekt auch langfristig an der Berliner TU zu etablieren, findet alle notwendigen Infos unter www.wannsea.eu/de oder schreibt eine Mail an info(at)wannsea.eu.

www.tu.berlin/studieren/wannsea

https://energyboatchallenge.com

Modell aus dem 3-D Drucker zur Visualiserung des Projekts. Foto: C. Schneider