Invictus GT320 Versilys:

Stabdeck aus Stein

Teak kann ja jeder, mögen sich die Bootsbauer auf der italienischen Invictus-Werft gedacht haben und verpassten einem Klassiker der Marke, der GT 320 als Sondermodell Versilys ein Deck und Teile des Interieurs aus edlem Carrara-Marmor.

Edles Design und Funktionalität

Foto: Pietro Bianchi

Das die Italiener immer gut dafür sind, auf den ersten Blick miteinander unvereinbare Gegensätze in ein aufregendes Design und in eine besondere Formensprache zu gießen, hat das italienische Design auf der ganzen Welt berühmt gemacht. Auch der italienische Bootsbau ist bekannt für seine besonderen Designansätze, die den funktionalen Aspekt aber nie aus den Augen verlieren.

Gegensätze miteinader vereinen

Auf der Suche nach dem Besonderen haben die italienische Bootsmarke Invictus und Star-Designer Christian Grande den Werkstoff Marmor für den Bootsbau entdeckt. Was schon alleine aufgrund des Gewichts auf den ersten Blick widersinnig erscheint, funktioniert in der Praxis dank neuer Verarbeitungsmethoden und ergibt an Bord der GT320 eine ungewöhnliche und wertige Haptik an Bord.

Neue Verarbeitungsmethoden ermöglichen den Zuschnitt feiner und dünner Marmorplatten: Paolo Carli (li) und Christian Grande nehmen das Ergebnis in Augenschein/ Foto: Pietro Bianchi

Die von Christian Grande für die Invictus-Baureihe entworfenen Linien, die bereits beim ersten GT280 zum Einsatz kamen, haben der typischen Dynamik des Bootes eine unverwechselbare Note mit hohem Wiedererkennungswert verliehen. Die Idee: Marmor – kostbar, ewig, skulptural – auf einem modernen, leistungsstarken und schnellen Boot zu verwenden. Paolo Carli, Präsident der berühmten Henraux-Marmorwerke und Steindrüche, die seit 1821 den edlen Stein in der Region um die Stadt Carrara gewinnen, und auf der anderen Christian Grande, Chefdesigner von Invictus waren sich einig, das auf den ersten Blick Unmögliche zu versuchen.

Neue Verarbeitungsmethoden, sportliche Leistung

Skulpturale Design-Elemente mit Wiedererkennungswert finden sich auch in den Rümpfen der italienischen Invictus-Yachten wieder. Foto: Pietro Bianchi

Durch verschiedene Verarbeitungs- und Verlegungsversuche haben die beiden Unternehmen das Ziel erreicht, dünne Platten aus grauem Versilys-Marmor an Bord eines GT320, dem Kultmodell der italienischen Werft, zu verwenden. Der Marmor wird hier für die begehbaren Flächen des Decks sowie für verschiedene Details und Ergänzungen an Bord verwendet, von der Küchenzeile im Cockpit bis hin zur Badezimmerabdeckung und dem Waschbecken. Die Titanium-Polster und die Farbe Attack Grey passen dabei perfekt zu den eleganten Marmortönen; eine Kombination aus Charme und Sportlichkeit kommt auch in der Wahl des Antriebs zum Ausdruck: zwei großzügige Volvo Penta V8-Motoren mit je 350 PS, die für ausgezeichnete Leistung und Komfort sorgen.

Geringer Gewichtsunterschied

Das Gesamtgewicht des GT320 Versilys weicht nur geringfügig (ca. 70 kg) von den acht Tonnen der Standardversion ab: Dieses erstaunliche Ergebnis ist auf eine neue Technologie der Marmorplatten-Verarbeitung einerseits und die konsequente Verwendung von Carbonfaser statt Glasfaser andererseits zurückzuführen. So sind z. B. das Hardtop und die Stützstangen des Heckvorzelts aus Kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigt.

Dem Unvereinbaren einen gemeinsamen Raum geben

Passt zusammen: Bootsbau und Marmor / Foto: Pietro Bianchi

Christian Grande erklärt die Motivation und die Gedanken, die hinter dem Vorhaben standen: “Der Klassiker gehört nicht nur der Vergangenheit an, er ist das Bild, in dem jede Zivilisation die vollendetste Form ihrer Kultur erkannt hat. Es ist etwas, das nach wie vor von großer Bedeutung ist und die Zeit überdauert. Wir leben in einer Zeit, die das Ungewöhnliche und Paradoxe feiert, die fähig ist, Gegensätze zu integrieren und jeden scheinbaren Widerspruch in einen Reichtum an Bedeutung zu verwandeln. Im Gefolge dieser Idee findet das scheinbar Unvereinbare seinen Raum: Stein und Meer, archetypische Elemente, treffen aufeinander und verschmelzen im Raum von zweiunddreißig Fuß. Wie bei den Künstlern der Renaissance, die den Marmor ihrer Skulpturen mit pulsierenden Muskeln und Adern belebten, formt auch hier die Absicht die Wirklichkeit durch die Technik. Die unendliche Komplexität eines Prozesses übersetzt sich in eine unmittelbare, authentische, wahre Form: das Original wird in einem einzigen Augenblick zu einem Klassiker”.

Die Hernaux Marmorsteinbrüche in Italien/ Foto: Pietro Bianchi

Für die Entwicklung der Marmorbearbeitungstechnologie an Bord sind technische Studien im Gange. Invictus Yacht behält es sich vor, in naher Zukunft weitere Details zu veröffentlichen.

www.invictusyacht.com