Galileo² Katamaran für 500 Milliarden Euro
Man mag es geschmacklos finden, gerade in diesen Zeiten mit einem
solchen Projekt an die Öffentlichkeit zu gehen. Hat jemand wirklich 500
Milliarden Euro locker, die er in diesen hübschen Katamaran stecken
könnte?

Möglicherweise trifft Galileo² aber genau den Zeitgeist und verstärkt
den Fluchtreflex raus aufs Wasser. Wer ein wenig mehr in der Schatulle
hat, für den darf’s dann etwas größer sein.

Die Studie stammt aus Bremen. Dort firmiert Beiderbeck Designs, die Ideenschmiede des vor fünf Jahren verstorbenen Gründers Jörg aus Wolfenbüttel. Das seit zehn Jahren von den Partnern Immo Lüdeling und Tim Ulrich geführte Unternehmen hat längst einen klingenden Namen in der Superyachtwelt. Es konzipiert Yachten vom Knierim 53 Fußer bis zu 100 Metern Länge, beschäftigt inzwischen acht Designer und unterhält ein zweites Büro in Antibes an der Cote dAzur.

Das Galileo²-Projekt mag mehr Effekt-Hascherei sein als ein ernst
gemeintes Angebot. Aber so muss man in der Welt der Schönen und Reichen
wohl auftreten. Wenn irgendwo Klappern zum Handwerk gehört, dann hier.

Träumen macht Spaß. Insbesondere wenn die Grenzen des Möglichen
vielleicht gar nicht so weit entfernt sind, wie der erste Eindruck
glauben machen mag. Das jedenfalls gaukeln die Eckdaten vor. So wird
tatsächlich davon gesprochen, dass dieses Projekt für Nachhaltigkeit
stehen soll. Weil es zum Beispiel einen Methanolantrieb befürworte aber
auch auf geothermische Technologie setze.
Eigentlich ist es aber nichts anderes als ein riesiger schwimmender
Hafen. Mit 80 Meter langer Pier, Hallenlager, Kränen und Aufzügen. Es
ist Platz für bis zu 25 Tender, Spielzeuge und U-Boote.
Die kleine Stadt ist mit einem 400 Meter langen Swimmingpool,
Freiluftkino, Krankenhaus und Hubschrauberlandeplatz versehen. Der Platz
soll für bis zu 38 Gästen und 75 Mitarbeiter ausreichen. Der Preis für
den 200 Meter langen Katamaran soll rund 500 Milliarden Euro betragen.