Revier-Infos Niederlande 05/2019

Veranstaltungen im Mai, Bald wieder Gezeiten im Grevelingenmeer, Neuer Schifffahrtsweg im Delftse Schie eröffnet u.v.m.

von Ingrid Bachmann

Veranstaltungen

4. Mai 2019 – Open Botterdagen
Huizen

Historische
Plattbodenschiffe, sogenannte Botter, sind zu besichtigen und laden zu
Rundfahrten ein. Es gibt Informationen zum Fischereigewerbe auf der ehemaligen
Zuiderzee und Vorführungen: Aal räuchern, Netze knüpfen und Segel nähen. Die
alte Schmiede ist ebenfalls für  Publikum
geöffnet.  Live-Musik und diverse Essens-
und Getränkestände runden das Angebot ab.

10. – 13. Mai 2019 Hafenfest in
Blankenberge

Anlässlich des Hafenfestes im belgischen Blankenberge wird eine
Anzahl historischer Großsegler erwartet. Rund um den alten Hafen liegt wieder
ein Ponton, damit Besucher die Segelschiffe aus der Nähe betrachten und einige
auch besichtigen können. Ansonsten stehen viele maritime Aktionen rund um die
alte Fischerei-Tradition auf dem Programm.

14. – 16. Juni 2019 –
Grachtenfestvial in Meppel

Zum 15. Mal findet in Meppel das Grachtenfestival statt. Im Mittelpunkt stehen dabei die schönen Grachten der Stadt. Ihnen verdankt Meppel seine Blütezeit, als noch Fracht- und Torfschiffe hier anlegten. Meppel war einst wichtigster Knotenpunkt in Südwest-Drenthe und wird aus diesem Grund auch heute noch das Tor zum Norden genannt.   

                                                                    

Solaranlagen im Ijsselmeer

Vier Provinzen rund um das Ijsselmeer haben
kürzlich eine Studie zur Gewinnung und Speicherung von Sonnenenergie im
Ijsselmeergebiet in Auftrag gegeben. Mit einbezogen sind dabei neben Fachleuten
aus der Energietechnik auch Landschaftsarchitekten. Da bereits rund um das Ijsselmeer
viele Windparks bestehen, denkt man nun Richtung Gewinnung von Sonnenenergie.
Entsprechende Sonnenpaneele könnten beispielsweise auf Inseln vor der
friesischen Küste, im Norden von 
Nordholland und beidseitig des Houtrib-Deichs aufgestellt werden. Auch
beim Trintelhaven wäre eine derartige Insel vorstellbar. Inseln sind nötig,
damit die Paneele vor Wellenschlag und Eisgang geschützt wären.                                                                                                                          

Bald wieder Gezeiten im
Grevelingenmeer

Verschiedene Ministerien sowie die Provinzen Südholland und
Zeeland sowie die Gemeinden Goeree-Overflakkee und Schouwen Duiveland sind sich
einig, dem Grevelingenmeer in begrenztem Maße die Gezeiten zurückzugeben. Dafür
stellt das Land 75 Millionen Euro zu Verfügung.

Auf diese Weise soll die Wasserqualität verbessert und das
Ökosystem gestärkt werden. Beides sind Voraussetzungen für eine nachhaltige
Entwicklung von Wassersport, Touristik, Fischerei und der regionalen
Wirtschaft.

Damit das Nordseewasser wieder bis ins Grevelingenmeer fließen
kann, ist ein Durchlass im Brouwersdamm erforderlich. Eine Gezeitenzentrale im
Durchlass könnte gleichzeitig zur nachhaltigen Energiegewinnung beitragen. Nach
Abschluss der Sondierungsphase in diesem Jahr soll umgehend mit der Ausführung
des Projekts begonnen werden.                                                                   

Neuer Schifffahrtsweg im Delftse
Schie eröffnet

Seit 2016 wurde in Südholland an einer neuen Wasserstraße
gearbeitet. Um das Delftse Schie für die Schifffahrt sicherer und schneller zu
machen, wurden bei Overschie zwei rechtwinklige Schleifen des Flusslaufs
begradigt. Das Projekt ist einzigartig für die Niederlande. Stabile Deiche und
Spundwände entlang der 800 m langen Strecke schützen das Umland gegen
Überschwemmungen. Da das betreffende Gebiet unter dem Niveau des Schie liegt, musste
nur ein kleines Teilstück gegraben werden. Zur Verbesserung der Wasserqualität
wurden die Uferzonen naturfreundlich angelegt und auch Fischlaichplätze
eingerichtet.

Während eines Besuchertages wurde das neue
Fahrwasser Anfang Februar für die Schifffahrt freigegeben.                                                                                                                          

Sauberes Wasser im Leuvekolk in
Rotterdam

Stehendes, schmutziges Wasser im Leuvekolk, einem Ausläufer des
Flüsschens Rotte, soll bald der Vergangenheit angehören. Ende Februar wurde in
der Stadt Rotterdam damit begonnen, dem Leuvekolk wieder Süßwasser aus der
Nieuwe Maas zuzuführen. Dafür wird der bestehende, aber  blockierte Zufluss repariert und ein
zusätzlicher Süßwasserzulauf eingerichtet. Dieser ist nötig, da der Nieuwe
Waterweg im letzten Jahr auf Tiefe gebracht wurde und so das Salzwasser von der
Nordsee nun weiter in den Fluss läuft. Der zusätzliche Einlass beim Leuvekolk
öffnet sich, sobald der Fluss vom Binnenland Süßwasser anführt. Damit ist gewährleistet,
dass auch bei Trockenperioden für den Land- und Gartenbau und die Natur entlang
der Rotte genügend Süßwasser vorhanden ist.

Die beiden Binnenschiffe, die zurzeit noch im Leuvekolk liegen,
machen Platz für eine Fischtreppe.

Neben der verbesserten Wasserqualität im Leuvekolk
soll auch der Uferbereich zu Freizeit- und Erholungszwecken hergerichtet
werden. So investiert die Gemeinde Rotterdam im kommenden Jahr in eine
Steganlage für Kanus und Sloepen und eine Liegewiese.