Umwelt

Flüsse im schlechten ökologischen Zustand

Eine Recherche des ZDF Magazins „frontal“ sollte auch Wassersportler aufhorchen lassen. Danach sind die deutschen Flüsse in einem deutlich schlechteren Zustand als allgemein angenommen. Befürchtet werden dramatische ökologische Auswirkungen, wie das große Fischsterben in der Oder im Sommer 2022. Das könnte auch massive Beeinträchtigungen für die Sportschifffahrt und die Vereine an den Ufern der Flüsse nach sich ziehen.

Nach der ZDF-Recherche verfehlt Deutschland das im Jahr 2000 von der EU ausgegebene Ziel, dass die Gewässer bis zum Jahr 2015 in einem guten ökologischen Zustand sein sollen, mehr als deutlich. Statt der geforderten 100 Prozent sind lediglich neun Prozent der Gewässer in Deutschland in einem entsprechenden Zustand. Doch statt die Umweltauflagen zu verschärfen und dafür zu sorgen, dass weniger Schadstoffe in die Flüsse eingeleitet werden, passiert zum Teil sogar das Gegenteil. So wurden nach Angaben des ZDF-Berichts z.B. an der Werra erst jüngst eine Genehmigung zur Einleitung salzhaltiger Abwässer in die Werra vom hessischen Umweltministerium genehmigt. Massive salzhaltige Einleitungen waren nach bisherigen Erkenntnissen in einer toxischen Kombination eine der Komponenten, die das Fischsterben an der Oder auslösten. Umweltschützer und Wissenschaftler befürchten insgesamt dramatische, ökologische Folgen, die durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verschärft werden.

Zunehmende Belastungen der Umwelt bringen auch den Wassersport an die Grenzen des Machbaren. So mussten in diesem Jahr zahlreiche Boote mitten in der Saison ausgewassert werden, oder konnten Häfen nicht angelaufen werden, da niedrige Pegelstände der Flüsse aufgrund der anhaltenden Trockenheit, vielerorts die Schifffahrt zum Erliegen brachte. Eine intakte Natur und gelebter Umweltschutz sind daher im Interesse auch der Bootssportler, um ihr Hobby genießen zu können.