Infos aus Kroatien

Kroatien bald ohne Grenzkontrollen?

Mit den lästigen Grenzkontrollen nach Kroatien könnte schon im nächsten Jahr Schluss sein, denn die Aufnahme Kroatiens in den Schengenraum gilt als „so gut wie beschlossen“, verlautete es aus EU-Kreisen hinter vorgehaltener Hand.

Kroatien gehört zwar der Europäischen Union an, zählt aber nicht
zu den Schengen-Staaten. Deshalb gilt die Grenze zwischen Slowenien und
Kroatien derzeit noch formell als EU-Außengrenze, an der entsprechend
kontrolliert wird. Die Folge für Autofahrer: Kilometerlange Staus, vor allem in
den Sommermonaten. Auch Skipper, die auf dem Wasserweg beispielsweise von
Italien nach Kroatien reisen, müssen bisher eine entsprechend abgestempelte
Crewliste an den kroatischen „Ports of Entry“ vorlegen. Problem dabei: Den
notwendigen Stempel unter die Liste bekommt man in Italien meist nur mit hohem
Aufwand oder verirrt sich gleich im Kompetenzgerangel der unterschiedlichen
italienischen Behörden, wie viele Skipper berichteten.

Mit den Worten “Ich spreche Kroatien meine Anerkennung für seine
Bemühungen und seine Beharrlichkeit bei der Erfüllung aller Voraussetzungen für
den Schengen-Beitritt aus”, bekräftigte der scheidende EU
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker unlängst in Straßburg die
Hoffnungen des noch jungen EU-Mitglieds Kroatien auf den Wegfall der lästigen
Grenzkontrollen. Einziger Streitpunkt: Über den exakten Grenzverlauf in der
Bucht von Piran scheint man sich mit dem Nachbarstaat Slowenien noch nicht
einig zu sein. Doch auch hier sollen die Verhandlungen auf einem guten Weg sein,
so dass man demnächst wohl keine Wartezeiten an den Grenzen mehr in Kauf nehmen
muss.