Kohleausstieg:

Revier-Tipp: Das Leipziger Seenland

Die Seenlandschaft rund um die sächsische Metropole Leipzig wächst seit Jahrzehnten stetig weiter und sollte auch von Motorbootsportler/innen als ein besonders schönes Binnenrevier zukünftig im Auge behalten werden. Bereits heute gibt es unter den zahlreichen Seen einige, auf denen der Motorbootsport erlaubt ist. Einst ein riesiges Braunkohlerevier ist in den vergangenen 30 Jahren hier ein Naherholungsgebiet für Wassersportlerinnen und Wassersportler entstanden. Höchste Zeit, mal nachzusehen, auf welchen Seen auch Motorbootfahrer/innen auf ihre Kosten kommen.

Das Mitteldeutsche Braunkohlerevier
erlebte mit der Wende ab 1989 einen starken Wandel. Wo einst riesige
Schaufelbagger in noch größeren Erdgruben die Braunkohle aus dem Boden
förderten und kilometerweite Krater in der Landschaft hinterließen, blüht heute
sorgfältig rekultivierte Natur aus bewaldeten Flächen und großen Seen mit
Badestränden und kleinen Inseln.

Zahlreiche Seen wurden dabei neu
angelegt und noch bis zum Jahr 2060 werden weitere durch Flutung entstehen.

Das umfangreiche Freizeitangebot des Neuseenlands lockt mit Bootsverleih und Anlegestellen,  Wasserski, Angelsport, Fahrrad- und Wanderwegen, Camping sowie Kultur rund um die Seen.  Vom kleinen, rund 65 ha umfassenden Harthsee, der bereits seit 1995 als Badesee existiert bis zum größten künstlichen See Deutschlands, dem Geiseltalsee, erstreckt sich das vielfältige Wassersportrevier. In einigen Seen ist auch das Fahren mit Motorbooten erlaubt, wobei es hierbei die unterschiedlichen Regelungen zu beachten gilt.

Geiseltalsee

Der in Sachsen-Anhalt gelegene Geiseltalsee, dessen Flutung 2011 abgeschlossen war, bietet eine große Marina mit 200 Liegeplätzen, Kran, Sanitär- und Slipanlage. Für Abwechslung an Land sorgen zudem ein Fahrradverleih, ein Biergarten, der zur Marina gehört sowie das erste deutsche Weinbaugebiet an einem ehemaligen Tagebau. Hier dürfen Boote mit Verbrennungsmotor bis 20 PS sowie mit Elektromotoren gefahren werden. Eine Anmeldung beim Hafenmeister der Marina Mücheln reicht hierfür aus.

Hainer See

Auf dem sächsischen Hainer See, nur 20 Minuten von Leipzigs
Stadtgrenze entfernt, ist das Motorbootfahren
mit einem Gestattungsformular des Seenbetreibers ebenfalls erlaubt
. Dies
gilt für Boote mit Verbrennungsmotor sowie mit Elektromotor. Grundlage dieser
Erlaubnis ist das Kontingent für Motorboote, die der Seenbetreiber mit der
zuständigen Wasserbehörde ausgehandelt hat. Daher ist eine rechtzeitige
Anmeldung des eigenen Bootes vor einer Anreise ratsam. Das Antragsformular
steht auf der Webseite des Seenbetreibers zum Download bereit.
Der Hainer See mit seiner knapp 600 ha großen Fläche bietet einen modernen
Sportboothafen, Ferienhäuser mit eigenem Anleger direkt am Wasser und
einladende Badestrände. Auch bei Wasserskifahrer/innen ist der See ein
beliebtes Ziel.

Störmthaler See

Die durch Flutung entstandene Seenlandschaft bietet zahlreiche Freizeitaktivitäten auf und rund um die Seen, (Foto: Back-packer-org_leipzig.travel)

Auf dem Störmthaler See sowie dem Zwenkauer See ist ebenfalls das Befahren mit Motorbooten möglich. Nach vorheriger Anmeldung beim Seenbetreiber dürfen hier Sportboote mit Verbrennungs- sowie Elektromotoren fahren. Was im wahrsten Sinne beide Seen verbindet, ist die Möglichkeit des Seenhoppings. Über eine Kanalverbindung kann von einem See zum anderen gewechselt werden. Dadurch lassen sich die Vorteile und der besondere Charme beider Seen erkunden. Das Kunstobjekt VINETA, das höchste schwimmende Bauwerk auf einem deutschen See, bildet das Highlight auf dem Störmthaler See und sollte von jedem Skipper einmal angesteuert werden. Der nahe gelegene Bergbautechnikpark ist ebenfalls einen Abstecher wert und verdeutlicht eindrucksvoll den historischen Hintergrund dieser einzigartigen Seenlandschaft.

Zwenkauer See

Der Zwenkauer See besticht dank seiner Uferpromenade, den anliegenden Cafés und Restaurants und dem Yachthafen mit einem besonders maritimen Flair. Eine geplante Gewässerverbindung zum Cospudener See und von dort weiter bis ins Zentrum von Leipzig wird zukünftig einen unmittelbaren Anschluss per Boot vom Erholungsgebiet in der Natur in die Sächsische Metropole schaffen. 

Cospudener See

Mit der Skyline Leipzigs im Rücken lässt sich am Cospudener See der Sonnenuntergang unter Segeln oder mit E-Antrieb genießen, (Foto: Philipp-Kirschner_leipzig.travel)

Auf dem Cospudener See kommen „elektrisierte“ Skipper voll auf ihre Kosten, denn dort ist das Fahren mit elektrobetriebenen Motorbooten erlaubt. Wer lieber vor Ort ein solches Boot chartern möchte, kann dies beim Sportboothafen am Pier1 tun.

Markkleeberger See

Und auch den Markkleeberger See dürfen Motorboote mir elektrischem Antrieb uneingeschränkt befahren. Boote mit Verbrennungsmotor müssen jedoch zuvor von den örtlichen Behörden des Landkreis Leipzig genehmigt werden.

Schladitzer See

Eine behördliche Genehmigung für Motorboote unter beiden Antriebsmöglichkeiten ist auch auf dem Schladitzer See notwendig. Die Genehmigung kann bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreis Nordsachsen erfragt werden.

Kulkwitzer See

Schließlich gibt es auch auf dem Kulkwitzer See die Möglichkeit, diesen mit einem elektrobetriebenen Boot zu befahren. Dieser vergleichsweise kleine See, der bereits seit den 1960er Jahren existiert, besticht mit seinem grünen Ufer, der erstklassigen Anbindung an die Leipziger Innenstadt sowie einem breit gefächerten Wassersportangebot. So gehört die Wasserskianlage zu den Highlights des „Kulki“ und zieht die Wasserski- und Wakeboarderszene der Region an. Unter regelmäßigen Rankings zählt der Kulkwitzer See stets zu den beliebtesten Seen der gesamten Region.

Seen unterliegen dem Bergrecht

Aufgrund ihrer besonderen Entstehung unterliegen alle Seen dem Bergrecht,
wodurch sie erst nach und nach für motorisierten Bootsverkehr frei gegeben
werden können. Durch regelmäßiges Testen der Wasserqualität sind die Behörden
darum bemüht, die Schiffbarkeit der Seen
zu gewährleisten und dies auch über die aktuellen Möglichkeiten hinaus auf
die anderen Seen auszuweiten.

Damit wird das jetzt bereits vielfältige Wassersportgebiet auch in Zukunft an Attraktivität für Bootssportlerinnen und Bootssportler gewinnen und mit der Leipziger Skyline im Rücken ein außergewöhnliches uns abwechslungsreiches Binnenrevier bleiben, das auch dank der vielseitigen anderen Freizeitaktivitäten ein lohnenswertes Ziel für Skipper ist.

Ansprechpartner und wichtige Revierinfos

Während bei einigen Seen ein Motorboot bei den Behörden angemeldet werden muss, können bei anderen Seen einfach die jeweiligen Seebetreiber oder Häfen kontaktiert werden. Da es auf einigen Seen behördlich festgelegte Kontingente für Motorboote gibt, ist es immer ratsam, frühzeitig bei der Planung eines Revierbesuchs sein Boot anzumelden oder vor Ort zu chartern.

Umfangreiche Infos zur Anmeldung und zu den Befahrens-Regeln finden Interessenten in einem PDF des Leipziger Seelands, das im Bereich Breitensport der Website des Deutschen Motoryachtverbands zum kostenlosen Download bereit steht.

Infos zum Revier Sachsen und den Möglichkeiten in Sachsen Motorboot zu fahren oder sich im Verein zu engagieren, erteilt gerne auch der Sächsische Motorwassersportverband als Landesverband im Deutschen Motoryachtverband

  Weitere Infos unter www.leipzigseen.de