Wassersportverbond setzt sich für Zugbrücke ein
Umgeben von fruchtbaren Feldern, saftigem Weideland und ausgedehnten
Naturgebieten ist mit dem Oldambtmeer in der Provinz Groningen ein idyllisches
Wassersportgebiet entstanden. Mit einer Größe von 800 Hektar und einer
Wassertiefe von 1,30 m ist das Gewässer
vergleichbar mit dem Sneekermeer und ein ideales Revier für kleinere
Motorjachten. An den Routen zum Oldambtmeer sowie an den Seeufern gibt es
mehrere Anlegestellen, an denen bis zu drei Nächte kostenlos festgemacht werden
kann. Yachthäfen befinden sich in Midwolda, im Havenquartier Blauwestad.
Weitere gibt es in der näheren Umgebung.
Eine abenteuerliche Strecke
Von Groningen führt die Route über das Winschoterdiep und das Blauwediep. Südlich
des Winschoterdiep führt die Route durch ein ehemaliges Torfgewinnungsgebiet
mit kleinen Moorkolonien. Vom Winschoterdiep aus, geht es, parallel zur
Bahnstrecke Winschoten – Nieuweschans, in einer Art Tunnel unter der A7
hindurch. Gewöhnungsbedürftig ist diese 40 m lange Unterführung, die eine
Breite von 5,50 m und eine Durchfahrtshöhe von 3,75 m aufweist, schon. Da mit
Gegenverkehr gerechnet werden muss, ist Vorsicht geboten und beim Ein- und
Ausfahren ein Schallsignal fünf Sekunden
lang zu geben.
Das nächste Hindernis, dass der Skipper zu bewältigen hat, ist eine Selbstbedienungsschleuse,
um vom Pegel des Winschoterdiep von ca. 0,53 m + NN auf den Pegel von 0,65 m –
NN zu kommen. Diese Schleuse kann zwischen 08.00 und 22.00 Uhr mit einem
Schüssel bedient werden. Dieser ist beim Brückenwärter der Eisenbahnbrücke über
die Rensel und beim Yachthafen Winschoten erhältlich. Befahren werden kann die
Schleuse vom 1. Mai bis 1. Oktober
Nach etwa 750 m lädt eine Anlegestelle zu einer Pause ein. Wer Interesse
hat, kann auch die Gelegenheit nutzen und hier das Museum-Stoomgemaal
Winschoten besuchen. Auf dem weiteren Streckenabschnitt wartet der Viadukt des
Gebietes Oostereinde. Nach Passieren des Viadukts gelangt der Bootsfahrer in
die Diele des Oldambtmeers. Gleichzeitig sieht er vor sich eine Besonderheit
aus dem Wasser auftauchen: die Halbinsel von Winschoten. Dabei handelt es sich
um eine alte Moräne aus der Eiszeit. Diese Erhebung hat eine Höhe von rund 4,50
m + NN. Wer dem Kanal folgt, hat das Gefühl, durch eine Art Mini-Canyon zu
fahren. Nach einem weiteren Viadukt breitet sich das Oldambtmeer vor dem
Besucher aus.
Entstehung des
Oldambtmeers
Ursprünglich
reichte der Dollart bis an die Halbinsel von Winschoten, die heutigen Gebiete
von Scheemda, Midwolda, Oostwold und Finsterwolde. Aufgrund der Einpolderung
und Landgewinnung teilte sich der Dollart in zwei Bereiche: das Oldambt im
Westen und das Reiderland im Osten. Dazwischen befand sich die Halbinsel
Winschoten, die im Laufe der Jahrhunderte zu Festland wurde. Als einzige
Wasserfläche blieb nur das Huningameer übrig, das ebenfalls trockengelegt und
als Ackerbaugebiet genutzt wurde.
Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts entstand der Plan zur
Entwicklung des Oldambtmeers. Dieser ließ sich jedoch aus Kostengründen nicht
realisieren. Nachdem zu Beginn der 90er Jahre eine Studie ergab, dass das
Oldambtmeer als Freizeitgewässer mit einem dazugehörigen Wohn- und
Ferienhausgebiet, dem man den Namen „Blauwestad” gab, in der Region das
Wachstum ankurbelt, wurden wieder 800 Hektar Land zum Meer: das Oldambtmeer.
Eigens angelegte Natur- und Naherholungsgebiete werten diese Region vor allem
aus touristischer Sicht auf.
Auch von Norden her ist das Oldambtmeer zu erreichen. Hier führt die
Strecke vom Dollart und Delfzijl über Termunterzijl bis Oldambt. I.B.