Zwei Küstenregionen in Kroatien sind Corona-Risikogebiete
Eine Entwicklung von der auch zahlreiche Boots-Urlauber betroffen sein dürften, obwohl sie sich an Bord ihres eigenen oder eines Charterschiffes vielleicht ganz bewusst auf See, in kleinen Häfen und Buchten von den Touristenmassen und großen Menschenansammlungen ferngehalten haben, die jetzt dazu geführt haben, dass die Infektionszahlen in dem Balkanland deutlich nach oben geschnellt sind.
Als Risikogebiete wurden bis jetzt die Gespannschaften Sibenik-Knin mit dem bekannten Krka Nationalpark und Split-Dalmatien mit der Hafenstadt Split und den Inseln Brac und Hvar ausgewiesen und damit ein großer Teil der zentralen und der südlichen kroatischen Adria-Küste.

War Kroatien zum Beginn der Urlaubssaison in Bezug auf Corona noch eines der Musterländer mit niedrigen Infektionszahlen und strengen Maßnahmen, die die Weiterverbreitung des Virus wirksam unterbanden, hat sich dieses Bild gewandelt.
In den betreffenden Gespannschaften liegen die Infektionszahlen derzeit lt. Aussagen des Auswärtigen Amts im Schnitt bei über 50 je 100.000 Einwohner gerechnet auf sieben Tage, über die vergangenen 14 Tage liegt der Wert für ganz Kroatien bei 37,7. Am Mittwoch wurde ein derzeitiger Höchstwert von 219 Infizierten binnen eines Tages und damit ein Anstieg auf 1520 aktive Fälle in dem von knapp 4,2 Millionen Menschen bewohnten Land gemeldet.
Zu Beginn der Woche hatten die Ministerpräsidenten Bayerns und Baden-Württembergs, Markus Söder und Winfried Kretschmann angesichts zunehmender Infektionszahlen bereits gefordert, Kroatien zum Corona-Risikogebiet erklären zu lassen. Österreich hatte bereits am Freitag den 14. August eine Reisewarnung für Kroatien herausgegeben, nachdem die Infektionszahlen in dem Land stetig anstiegen und die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Reiser-Rückkehrer deutlich zunahm.
Eine deutsche Reisewarnung trift das beliebte Urlaubsland hart. Lt. einer Aussage des Direktors der Tourismuszentrale Romeo Draghicchio gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, sind die Deutschen die Urlaubsgruppe Nr. 1 in Kroatien.
Einem Bericht der Tagesschau zufolge halten sich derzeit aber die überwiegende Zahl der ca. 180.000 Urlauber in den nördlichen Regionen in Istrien und im bei Bootstouristen beliebten Bereich der Kvarner Bucht auf. Diese Regionen sind derzeit nicht von der Einstufung des RKI als Risikogebiet betroffen.
Hier sind auch große Marinas wie beispielsweise die Marina Punat auf der Insel Krk angesiedelt, wo zahlreiche deutsche und österreichische Bootseigner einen Liegeplatz für ihr Boot haben.