Bootslack

Holz sollte beschichtet werden, um es vor Verwitterung und Fäulnis zu schützen. Doch es gibt Ausnahmen wie Teak, Lärche, Akazie und andere, aber die meisten Hölzer sind empfindlich, zum Beispiel gegenüber UV-Belastung. Die Auswahl der richtigen Beschichtung hängt auf der einen Seite vom Untergrund ab: Sperrholz muss anders behandelt werden als Vollholz. Wenn ein geklinkertes Boot mit zu sprödem Lack beschichtet wird und arbeitet, kann der Lack reißen und das Holz beginnt zu faulen.
Allerdings spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Beispielsweise die Zeit. Werften verwenden heute nur noch äußerst selten Öllacke, weil diese lange Trocknungszeiten und Überstreichintervalle aufweisen. Wer hingegen in seiner Freizeit an seinem Boot arbeitet, kann sich diese Zeit vielleicht nehmen. Bei der Auswahl kommen schließlich auch Geschmacksfragen ins Spiel: Pigmentiert oder nicht? Dünn und schnell verlaufend, aber dafür zu Läufern neigend oder nicht?

Holzöl | Öllack | Kunstharzlack | PU-Lack (1K) | PU-Lack (2K) | Farbige Lacke | Lacke untereinander | Seidenmatt im Innenbereich

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Holzöl


Holzöle auf pflanzlicher Basis wie zum Beispiel Leinöl ziehen tief in das Holz ein, härten aber anders als Lacke nicht aus. Ihr großer Vorteil ist, dass sie flexibel sind. Sie eignen sich damit besonders gut für stark arbeitendes Vollholz. Holzöle werden relativ schnell wieder abgetragen. Dafür ist ihre Verarbeitung und Pflege einfach. Schäden können kurz angeschliffen und übergestrichen werden. Manche Systeme bestehen aus zwei Teilen, wobei das Holz mit einem dünnen Öl gesättigt und mit Hartöl versiegelt wird.
Beispiele:
Leinöl, Tungöl, Owatrol Deks Olje D1/D2
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Öllack


Öllacke oder Naturharzlacke sind flexible Beschichtungen auf der Basis von verschiedenen Pflanzenölen, die durch den Luftsauerstoff aushärten. Lacke bestehen immer aus Binde- und Lösemittel. Das Bindemittel bildet die harte Oberfläche. Die Trocknungszeit von Öllacken ist im Vergleich zu Kunstharzlacken und insbesondere zu Zweikomponentenlacken lang. Die Oberfläche bleibt lange klebrig, verläuft aber gut. Öllacke eignen sich für arbeitendes Vollholz, brauchen aber etwas Geduld.

Beispiele:
Le Tonkinois, International Schooner

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Kunstharzlack


Kunstharzlacke ähneln den Öllacken in dem Sinne, dass sie durch den Luftsauerstoff aushärten, aber sie härten schneller. Sie enthalten Kunstharze wie Alkydharz oder Phenolharz als Bindemittel. Zudem weisen sie einen relativ hohen Anteil an Lösemitteln auf. Dadurch sind sie belastend für Gesundheit und Umwelt. Auch Kunstharzlacke sind noch vergleichsweise flexibel und eignen sich für arbeitendes Vollholz. Sie lassen sich wie Öllacke auch bei niedrigen Temperaturen verarbeiten.

Beispiele:
Epifanes Bootslack,
International Original, Hempel Classic Varnish

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PU-Lack (1K)


Polyurethanlacke (PU) bieten eine deutlich höhere Beständigkeit als Kunstharz- oder Öllacke. Sie sind deshalb widerstandsfähiger gegen Kratzer und halten ihren Glanzgrad länger. Außerdem härten sie etwas schneller aus, wodurch die Verarbeitungsintervalle kürzer werden. Lassen sich gut pinseln oder rollen.

Beispiele:
International Compass, Epifanes Rapidclear, Hempel Dura-Gloss

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PU-Lack (2K)


Besteht aus Harz und Härter. Er erfordert eine Mindesttemperatur und ist relativ unflexibel. Er eignet sich für Sperrholz und formverleimte Bauteile. 2K-Lacke härten schneller aus und haben weniger Zeit, zu einer glatten Oberfläche zu verlaufen. Eignet sich besonders für Spritzlackierungen.

Beispiele:
International Perfection (Plus), Epifanes Polyurethan

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Farbige Lacke

Für Buntlacke gilt im Prinzip das gleiche wie für Klarlacke. Der Unterschied liegt darin, dass dem Bindemittel Pigmente beigemischt sind. Das vertragen Öllacke ebenso wie Kunstharzlacke und PU-Lacke. Einen besonderen Effekt von Glanz und Farbtiefe ist möglich, wenn über einem Buntlack noch eine Lage unpigmentierter Klarlack gestrichen wird. Auch dabei gilt, dass die Lacke miteinander kombinierbar sein müssen, also kein 2K-Finish auf einen 1K-Buntlack gestrichen wird.

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Lacke
untereinander

Verschiedene Lacke richtig miteinander zu kombinieren ist eine Herausforderung. Am einfachsten ist das beim Neuanstrich. Eine gängige Methode ist zum Beispiel, mit 2K-PU-Lacken die nötige Schichtstärke aufzubauen und das Finish mit einem 1K-PU-Lack. Schwierig wird es, wenn unbekannte Altanstriche ausgebessert werden sollen. Faustregel: Auf einen 1K-Anstrich nie einen 2K-Anstrich auftragen.

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Seidenmatt im Innenbereich


Im Innenbereich kommt es nicht auf UV-Schutz an. Meistens kommen seidenmatte Anstriche zum Einsatz. Dafür sind Öle im Prinzip geeignet. Allerdings haben viele Flächen im Innenbereich mit hohem Antrieb zu kämpfen. Deswegen kommen oft Lacke zum Einsatz. Seidenmatte Lacke sind als Kunstharzlacke und als PU-Lacke verfügbar. Die harten PU-Lacke eignen sich gut für Teile wie Bodenbretter. Die meisten seidenmatten Lacke haben keinen UV-Schutz und verwittern außen äußerst schnell.

Beispiele:
Epifanes Seidenglanz,
International Goldspar Satin

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