EU verschärft Sanktionen wegen der Ukraine-Krise

Keine Sportboote aus EU für Russland

Die Sanktionen gegen Russland wegen der militärischen Invasion der Ukraine werden ausgeweitet. Die Lieferung von Luxusgütern – darunter fallen auch Sportboote – aus der EU und den USA nach Russland wird untersagt.

Nicht nur die russischen Oligarchen lassen ihre Superyachten in den Werften Westeuropas bauen, auch Sportboote und Yachten der europäischen und US-amerikanischen Marken und Serienhersteller sind in Russland beliebt und bilden einen großen Teil der Bootsflotten in den Yachthäfen. Doch russische Bootskäufer, die für die Saison 2022 eine Neuanschaffung planten oder auf die Lieferung eines bestellten Bootes warten, gehen jetzt leer aus, oder müssen sich anders orientieren.

Als Reaktion auf “seine brutale Aggression gegen die Ukraine und ihre Bevölkerung” kündigte die EU- Kommission ein Ausfuhrverbot für Luxusgüter an. Das betrifft auch “Jachten und andere Wasserfahrzeuge für Vergnügungs- oder Sportzwecke; Ruderboote und Kanus”, die unter den Zolltarifcode CN 8903 00 00 fallen. In einer Erklärung heißt es: “Diese Sanktionen werden dazu beitragen, den wirtschaftlichen Druck auf den Kreml weiter zu erhöhen und seine Fähigkeit zur Finanzierung seiner Invasion in der Ukraine zu beeinträchtigen”.

Die Maßnahmen wurden mit internationalen Partnern – insbesondere den Vereinigten Staaten -abgestimmt, heißt es weiter in der Erklärung der EU-Kommission. Ziel ist es, die russischen Eliten direkt zu treffen. Zuvor wurde bereits der Export von Gütern und Technologien für die Seeschifffahrt untersagt. In zahlreichen Ländern der EU, in den USA und weiteren Staaten werden zudem dort liegende Yachten und andere Luxusgüter russischer Eigner beschlagnahmt oder festgesetzt.

Zwar bricht gleichzeitig auch für die europäischen Hersteller ein Markt weg, was aber z.T. durch die hohe Nachfrage in der EU selbst aufgefangen wird. Die weltweiten Sanktionen gegen Russland sollen Meldungen des englischsprachigen Business Magazins International Boating Industrie (IBI) zufolge aber bereits lähmende Auswirkungen auf die russische Boots- und Schifffahrtsindustrie haben, und einen vor der Krise anhaltenden Nachfrageschub massiv ausgebremst haben. Das betrifft u.a. auch Projekte zur Entwicklung von Yachthäfen am Schwarzen Meer. Es ist zu vermuten, dass die derzeitige Situation einen langanhaltenden Rückschlag für russische Bootsvertriebe, Händler, Ausrüstungsimporteure und Dienstleistungsanbieter bedeutet, so die IBI-Meldung.