Travemünder Woche abgesagt, Kieler Woche nur sportlich?
Veranstaltungsverbot bis August und wenig Alternativen
Mit dem Beschluss der Landesregierung, bis einschließlich 31. August alle Großveranstaltungen zu untersagen, waren die Alternativen zum traditionellen Datum in der letzten vollen Juli-Woche (17. bis 26. Juli 2020) bis auf einen Ersatztermin geschrumpft.
Doch die Option einer Travemünder Woche vom 3. bis 11. Oktober hat sich als nicht tragfähig erwiesen. In Absprache mit der Stadt Lübeck, den Partnern und TW-Mitveranstaltern und nach Rückmeldung der Segelklassen wird die 131. Travemünder Woche daher abgesagt.
Erste TW-Absage seit 1947
„Wir müssen den Weg der Absage schweren Herzens gehen. Es ist der erste Ausfall seit 1947. Aber die Situation lässt uns keine andere Möglichkeit“, sagt Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder gGmbH in enger Abstimmung mit Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau. „Die Travemünder Woche ist das größte jährlich stattfindende Event in der Hansestadt und hat in seiner 131-jährigen Geschichte vielen Krisen getrotzt. Wir haben alle Optionen geprüft, die Segel- und Festivalwoche auch in diesem Jahr – in abgewandelter Form – aufrecht zu erhalten. Am Ende konnten wir leider keine andere Entscheidung als die Absage treffen“, sagt Jan Lindenau.
Kiel: Zurück zu den Wurzeln
Federn lässt auch die Kieler Woche, die bereits von dem traditionellen termin Ende Juni auf die zweite Septemberwoche verschoben wurde und damit knapp hinter dem Datum liegt, bis zu dem die Landesregierung ein Verbot von Großveranstaltungen festgesetzt hat.
„Zurück zu den Wurzeln“ heißt es in diesem Jahr in Kiel. Die Kieler Woche steht diesmal ganz im Zeichen des Segelsports. In der Zeit vom 5. bis 13. September sollen nationale und internationale Seglerinnen und Segler ihr Können auf den Regattabahnen unter Beweis stellen. Das „KiWo“-Programm an Land wird deutlich anders aussehen als gewohnt – Eventareale und große Bühnen, die viele tausend Menschen anziehen, wird es nicht geben.
Welche kulturellen Angebote und kleineren Veranstaltungen möglich sein werden, soll im Laufe der kommenden Monate geplant und je nach aktueller Lage angepasst werden. „Die Corona-Pandemie wird uns alle noch viele Monate beschäftigen. Wir sind überzeugt, dass es Anfang September leider noch nicht möglich sein wird, mit vielen Menschen ausgelassen zu feiern“, betont Oberbürgermeister Ulf Kämpfer.
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