The flying Fisherman
Auch die OceanBay Pilothouse 20‘ kommt aus den Werfthallen der deutschen RaJo-Werft aus Wassenberg in Nordrhein-Westfalen, wird dort ausgebaut und konfiguriert und in Kooperation mit awn über deren Filialnetz angeboten. Der Boots- und Yachtausrüster hat sich als Bootshändler auf dem Markt fest etabliert. Ein Team von erfahrenen Profis aus der Bootsbranche hält engen Kontakt zum Werftchef Leo Joecken und steht den Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Die Boote gelten als robust, einsteigerfreundlich, aber stellen mit der entsprechenden Motorisierung und Ausstattung auch erfahrene Skipper zufrieden, die ein praktisches und einfach zu handhabendes Boot suchen.
Design, Konzept, Verarbeitung

Als Testboot steht uns der Prototyp zur Verfügung, der bis auf ein paar Details, die noch verändert und verbessert werden sollen, insgesamt bereits eine gute Fertigungsqualität zeigt und einen grundsoliden Eindruck macht.

Die „Neue“ in der Flotte der OceanBay Boote präsentiert sich als typisches Pilothouse-Boot mit geschlossenem Vorschiff, einer selbstlenzenden, tiefen Plicht mit hoher Schanz auf dem Achterschiff und natürlich einem geschlossenen Steuerhaus, das dank der vollflächigen Verglasung eine ausgezeichnete Übersicht bietet. Ein klassisches Angelboot, das aber auch das Zeug hat, als Familien-Ausflugsboot für einen Tagestörn zu dienen und dabei Wind- und Wetterschutz bietet, wenn der Wetterbericht mal wieder nicht passt.

Das Vorschiff bietet mit einem Polster auf dem Boden einen rudimentären Komfort für ein Nickerchen am Anker oder auch mal eine Übernachtung im Schlafsack an Bord. Ansonsten dient es eher als Stauraum fürs Angel-, Ausflugs- oder Wassersport-Equipment.
Eine umlaufende Scheuerleiste schützt vor Remplern am Steg. Der rutschfeste Decksbelag, ein neun Zoll Lowrance-Plotter, das ICOM-Funkgerät und einige andere Komponenten, die auf dem Testboot installiert sind, gehören zur optionalen Ausstattung, der im Prinzip erst auf der letzten Seite des dicken awn-Katalogs Grenzen gesetzt sind.
Achtern gibt’s eine große Badeplattform mit Badeleiter und Stauraum z.B. für Taucherflossen & Co. Der Fahrstand im Deckshaus kann mit GPS/Chartplotter, Funk, Radio und sogar einer Warmluft-Heizung ausgestattet werden. Auch ein Chemie-WC an Bord kann installiert werden. Das große Cockpit lässt sich schnell zur Sitzecke auf See oder im Hafen verwandeln. Petrijünger schätzen die praktischen Boote, da sich problemlos Rutenhalter installieren lassen, die große Plicht mit der hohen Schanz einen sicheren Stand und genug Platz beim Angeln gewährleistet und eine schnelle Anfahrt ins Revier gewährleistet ist. Und selbst wenn es draußen mal ruppig wird: Der scharf geschnittene Rumpf hat schon in der Open-Version bewiesen, dass er gut im Rauwasser läuft.
Wessen Neugier jetzt geweckt wurde, der kann sich seine OceanBay Pilothouse im awn-Bootskonfigurator zusammenstellen.
Fahreigenschaften

Das Boot basiert auf dem bewährten Rauwasser-Rumpf der OceanBay 605 Open und schraubt damit die Erwartungshaltung in Sachen Fahreigenschaften hoch. Dazu trägt auch die ambitionierte Motorisierung in Form eines 150 PS Suzukis bei, der hier in der neuesten Generation mit elektronischer Schaltung und Drive-by-wire Gassteuerung ans Heck angeflanscht ist. Bei der ausgiebigen Probefahrt in der Lübecker Bucht bei ca. drei Windstärken und kleiner Polterwelle gab sich die kernige awn-„Fischkiste“ dann auch keine Blöße und legte Fahreigenschaften an den Tag, die einem Sportboot zur Ehre gereichen würden.

Die Endgeschwindigkeit von bis zu 38 Knoten mit drei Personen an Bord ist eine echte Ansage, und awn-Skipper Stephan Dohrmann wusste zu berichten, dass auf der Probefahrt am Vortage mit zwei Personen an Bord und spiegelglatter See mit etwas Trimm am Motor bis zu 42 Knoten drin waren. Da klappt Sportboot-Fritze die Kinnlade herunter, wenn Angel-Paule mit Ruten, Kescher und Köderkasten auf dem Achterschiff im „Tiefflug“ an ihm vorbei ins Fanggebiet brennt.
Viel wichtiger ist dabei aber die Tatsache, dass das Boot auch in rabiater Kurvenfahrt sehr stabil blieb, auch wenn es mit Gewalt vielleicht möglich gewesen wäre, einen Powerslide hinzulegen. Laut Werft kann das Boot mit bis zu 200 PS motorisiert werden. Wir denken aber, dass zumindest unter fahrerischen Gesichtspunkten die 150 PS des Testbootes auch für anspruchsvolle Fahrer völlig ausreichen, in der Regel sollte auch ein 100 oder 115 PS Motor allen Ansprüchen genügen.
Für alle, die es genau wissen wollen: Einen ausführlichen Test und Fahrbericht mit vielen Details und Messwerten lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben des MotorBoot Magazins!

Technische Daten:
Länge über alles: 6,05 m
Breite: 2,55 m
Tiefgang: 0,34 m
Motorisierung max: Außenborder 200 PS
CE-Kat. / Pers.: C/6