Holland: Duschen und Toiletten öffnen am 15. Juni
Wir sind gerade vom Wirtschaftsministerium mit der Ankündigung angerufen worden, dass wir möglicherweise früher als am 1. Juli eröffnen”, sagt Geert Dijks Direktor HISWA-Recron. “Zusammen mit vielen Mitgliedern haben wir in letzter Zeit sehr hart daran gearbeitet. Die Unternehmer sind gerade dabei, ein wenig von der Vorsaison aufzuholen”.
Bisher ist es nur eine Empfehlung des zuständigen Ministeriums an die Regierung, aber der Branchenverband geht davon aus, dass die Empfehlung entsprechend umgesetzt wird. Jedoch sollten sich Bootsfahrer auf entsprechende Maßnahmen einstellen, die eine Ansteckung mit dem Virus verhindern sollen. Hier wird es vornehmlich um Abstandsregelungen gehen, die eingehalten werden müssen. Daher steht auch nur eine verminderte Kapazität zu Verfügung. In einigen Häfen können beispielsweise nur jedes zweite Waschbecken bzw. jede zweite Dusche genutzt werden. In einigen Häfen wurden einzelne Duschcontainer mit jeweils nur einer Waschgelegenheit aufgestellt, um Abstände einhalten zu können und mehr Kapazitäten zu schaffen.

Chaotische Regelungen in den letzten Wochen
Der ersehnten Öffnung der Sanitärgebäude gingen einige chaotische Wochen voraus. Zwar gab es in den Niederlanden keine vom Staat angeordnete Schließung von Häfen, doch die Wassersportsaison kam nur schleppend in Gang. Einzelne Häfen waren geschlossen, andere waren geöffnet. Einige waren geöffnet, empfingen aber keine Gastlieger. Nur mit einiger Recherche über offene Häfen waren Törns überhaupt möglich.
Der einzige gemeinsame Nenner waren die geschlossenen Sanitärgebäude. Doch auch in diesem Punkt gab es Unstimmigkeiten. Im Mai häuften sich rund um die beliebten, im Grünen gelegenen Anlegestellen in Friesland unliebsame Hinterlassenschaften, sodass im Eilverfahren die Toiletten in den Häfen wieder geöffnet wurden. Allerdings nur für ein Wochenende, denn die Öffnung bezog sich nur auf öffentliche Toiletten für Tagestouristen – für Häfen galt es nicht. Schließlich einigte man sich doch und seit Juni sind die Toiletten wieder tagsüber offen.
Die vorzeitige Öffnung wird wohl wirtschaftliche Gründe haben. Denn
in den Niederlanden spielt der Wassertourismus eine größere Rolle als in
Deutschland. Und im Juni beginnt die Hochsaison. Jeder Tag, an dem die
sanitären Einrichtungen nicht geöffnet werden können, kostet im Juni
fünf Millionen Euro Umsatz rechnet die HISWA vor.
Derzeit bemüht sich die HISWA sogar darum, die Duschen bereits an
diesem Wochenende öffnen zu dürfen. Denn warum sollte es am Montag
ungefährlicher sein, als am Samstag?